Deutschlandreise 15. Tag

Der Tag hat schon klasse begonnen. Punkt 7 Uhr hat der Wecker geklingelt, um die Zeit hat es bereits in Strömen geregnet. Jedes Crewmitglied hat ohne genaue Absprache wohl für sich entschieden: Ich bleib noch liegen. Nach eineinhalb Stunden kam dann langsam Leben ins Schiff.

Ein erster Kaffee, schnell ein Nutellabrot, rein in die Regenklamotten und Gummistiefel und raus an Deck. Fast den ganzen Tag hat uns das Regenwetter begleitet. Da gehen einem so manche Sachen durch den Kopf. Ich könnte mich zum Beispiel daran festbeißen, dass in Deutschland anscheinend nur noch Einheitsbrücken von der Stange gebaut werden, genau diese einheitlichen Bogenbrücken mit ein paar senkrechten Streben, wie sie in Erlangen an der A3 auch gerade im Rahmen einer Dauerbaustelle errichtet werden. Die einzelnen Brücken unterscheiden sich meist nur noch durch das mehr oder weniger originelle Graffiti darunter an den Brückenpfeilern, im Besonderen, weil das Stahlgerüst mittlerweile meistens auch noch in einheitlichem Blau gehalten ist – armes Deutschland. Allein an diesem Tag haben wir bestimmt 15-20 dieser “Bestsellerbrücken” durchfahren.

Heute haben wir trotz spätem Aufstehen und fehlender Strömung immerhin 65 km geschafft – gute Quote. Abendessen gab es dann in Riesenbeck beim Asiaten – sehr gut – außerdem hat Michi uns eingeladen, sozusagen sein gestriges Geburtstagsessen, vielen Dank!

Während ich diese Blog schreibe, prasselt der Regen schon wieder aufs Deckshaus. Hallo??? Wir haben Ende Juni! Sommer! Wir haben heute mehrfach die Heizung im Schiff angemacht und ich vermisse immer noch meine Mütze und Handschuhe von Zuhause!

Deutschlandreise 14. Tag

Heute gibt’s den Bericht etwas verspätet. Wir waren heute Nacht quasi im Internetniemandsland. Wir sind jetzt bereits wieder unterwegs:

21. Juni 2015 – Michis 35. Geburtstag! Dafür war heute ausschlafen bis halb Zehn angesagt. Herzlichen Glückwunsch!

Gleich nach dem Losmachen heute Morgen, kamen wir am Amphitheater Gelsenkirchen vorbei, direkt am Rhein-Herne-Kanal. Da gab es gestern Abend noch ein Konzert, wovon wir zumindest etwas vom anschließenden Feuerwerk mitbekommen haben. Ansonsten waren heute wieder einige Schleusungen erwähnenswert, insbesondere weil es seit Langem mal wieder aufwärts ging, also zu Berg – und weil auch besonders “haarige” Pollerexemplare dabei waren.

Beim alten Schiffshebewerk Henrichenburg (siehe Bild unten) haben wir in den Dortmund-Ems-Kanal gewechselt, der uns bei Kilometer 109 in den Mittellandkanal bringen wird.

Wir übernachten heute bei km 39,8 im Yachthafen des MYC Kanalstadt Datteln. Zum Abendessen gab es heute Selbstgekochtes aus unserer Pantry.

Deutschlandreise 13. Tag

Der Rhein ist sicherlich DER Fluss Deutschlands. Das letzte Stück unserer Reise auf dem Rhein haben wir heute hinter uns gelassen – von Düsseldorf bis Duisburg, rund 37 km. Danach ging es Richtung Rhein-Herne-Kanal, wir haben den Weg über die Ruhrmündung gewählt, dabei hat uns dann auch ein Boot der WSP (Wasserschutzpolizei) überholt und nett gegrüßt, alles in Ordnung. Insgesamt waren es heute rund 65 Kilometer.

Vor der Schleuse hat M. S. (genauer Name zensiert) erst mal auf dem falschen Funkkanal unsere Bergschleusung angemeldet, bis der Herr am anderen Funkgerät ihn netterweise darauf hinwies, dass die Ruhrschleuse Samstags und Sonntags sowieso geschlossen ist. Also, ich am Steuer, sofort umdrehen und nochmal Richtung Rhein, um dann ersatzweise den Umweg über den Duisburger Hafenkanal zu nehmen. Rudi machte schon Witze, ob wir uns nun über alle Kanäle anmelden, ähnlich wie damals Jean-Luc Piccard bei Raumschiff Enterprise – Next Generation: “Senden Sie auf allen Subraumfrequenzen!” Die Funkerei und das plötzliche Wendemanöver war für die Polizei wohl Grund genug, uns Typen mal näher unter die Lupe zu nehmen. Wende des Polizeibootes! Hinterher! Längsseits nebenherfahren und nett fragen: “Bitte mal Bootspapiere und Führerscheine!” Natürlich waren wir gut auf so eine Situation vorbereitet und hatten die Unterlagen auch schnell griffbereit (ernsthaft!). Also jetzt auf Griffweite nebenherfahren, die Polizeibeamten haben die Unterlagen ein paar Minuten geprüft und uns dann wieder überreicht – alles o.k., etwas Smalltalk und weiterhin gute Reise! Aber doch etwas Nervenkitzel!

Im Hafenkanal Duisburg und dann im Rhein-Herne-Kanal lief alles nach Plan – vorbei an Oberhausen und Bottrop. Für die Nacht haben wir an einer abgelegenen Hafenmauer festgemacht, nennt sich offiziell RWE-Hafen, ist aber eher Teil eines romantischen Hunde-Gassigehweges. Die Passagiere der abendlichen Ausflugsschiffe winken immer freundlich – ob das am Geruch unseres Grillfleisches auf dem Bordgrill liegt?

Für Johannes: Wir liegen kurz vor Gelsenkirchen, nur 2-3 km bis zur Veltins-Arena auf Schalke!

Schönen Abend an alle…


(Polizeibesuch)


(Rudi entdeckt gerade neu ein Schwimmpollersystem in einer Schleuse, hatten wir bisher nicht)


(Liegeplatz kurz vor Gelsenkirchen)

Deutschlandreise 12. Tag

Heute sind wir relativ spät losgekommen, der Hafenmeister war erst ab 9 Uhr für die Schlüsselabgabe erreichbar, machte aber nix, weil Michi beim Schiffsausrüster sowieso noch ein paar Sachen einkaufen wollte. Wir haben jetzt eine neue Wasserpumpe (hatten wir eigentlich schon letzte Woche nach Erlangen bestellt, weil die bisherige ihren Dienst verweigerte, aber das wurde wegen des Poststreiks zeitlich nix), dann haben wir jetzt noch einen neuen Wirbelschäkel für den Anker und auch Seenotsignalmittel. Die sollten wir zumindest an der Ostsee an Bord haben.

Gefahren sind wir heute rund 50 km und liegen heute Nacht in der Düsseldorfer Marina direkt am Funkturm. Eigentlich wollten wir heute vielleicht sogar bis Duisburg kommen, aber das Wetter war so grottig – windig, nass und kalt – dass wir bei Düsseldorf die Chance auf Übernachtung nutzten. Ich hätte übrigens doch Mütze und Handschuhe zuhause mit einpacken sollen, aber wer macht das schon im Juni/Juli?!

Es ist übrigens gar nicht so einfach am Rhein mit einem 10-Tonnen Boot und einem 30 PS-Diesel einen Hafen gegen den Strom anzulaufen. Kurz vorm Hafen wenden und dann Stück für Stück wieder Richtung Hafeneinfahrt voranarbeiten – mühsam, langsam, aber es geht.

So, 21 Uhr vorbei – heute liegen wir alle schon in den Kojen. Gute Nacht. Oder vielleicht doch noch Film gucken? Die Heizung im Boot haben wir übrigens an gemacht, und das kurz vor der Sommer-Sonnenwende!

Deutschlandreise 11. Tag

Gleich nach dem Ablegen ging es rheinabwärts direkt am Deutschen Eck vorbei – damit das auch die richtige Würdigung erfuhr, spielte Michi die Deutsche Nationalhymne direkt vom iPhone per Bluetooth auf unser neues Autoradio.

Besondere Highlights waren heute die Reste der Ludendorff-Brücke in Remagen, wo 1945 die Amerikaner den Rhein überquerten, aber auch Bonn mit Petersberg und ehemaligem Regierungsviertel. Nach rund 100 km zurückgelegter Strecke haben wir heute im Kölner Rheinau-Sportboothafen festgemacht, direkt hinter den drei neuen Hochhauskomplexen, die mich an Hafenkräne erinnern – wahrscheinlich war das sogar so gewollt und ist damit auch gelungen.

Abends sind wir dann noch in die Malzmühle am Heumarkt gegangen und haben den Tag bei ein paar Kölsch und deftigem Essen ausklingen lassen. Zu unserer aller Überraschung gab es dann bei uns am Hafen noch kostenfreies OpenAir-Kino mit Blick auf den beleuchteten Dom im Hintergrund. Als Film lief “Honig im Kopf” – wir haben ihn uns aber nicht ganz angesehen.

Deutschlandreise 10. Tag

Neuer Morgen, neue Aufgabe. Ab Rüdesheim – unserem Übernachtungshafen – fängt wohl das für uns anspruchsvollste Teilstück des Rheins an. Ab Bingen geht es schon richtig zur Sache, die Strömung nimmt durch mehrere Engstellen und Fahrwasserteilungen rapide zu.

Während wir am Main-Donau-Kanal noch gemütlich mit ca. 8 km/h dahintuckerten, hatten wir am Main schon rund 9,5 km/h drauf – Spitzengeschwindigkeit heute in dem Streckenabschnitt waren laut GPS 17,3 km/h – für uns absoluter Rekord. Gleichzeitig war es sehr anstrengend, sehr aufmerksames Fahren und volle Konzentration waren angesagt. Einerseits war unsere Southern Chancer durch den gewaltigen Schub von hinten relativ schwer in der Spur zu halten, andererseits kamen auch noch Ausflugsschiffe und Gütermotorschiffe dazu, die uns entgegenkamen, uns überholten – oder wie es bei einem Ausflugsschiff vorkam, uns zuerst links überholten, um dann eine Minute später direkt vor uns zu wenden. Nachdem wir hier nicht wirklich bremsen können, könnte da ein Steuerfehler wirklich fatal sein. Dazu kam noch, dass die bergfahrende (entgegen der Strömung) Berufsschifffahrt das Recht hat, auszuwählen an welcher Seite sie einem begegnen möchte – normal ist “Backbord am Backbord”, sobald aber an Steuerbord aber eine blaue Tafel mit Blinklicht gezeigt wird, gilt “Steuerbord an Steuerbord”, also auch hier mal Fernglas nehmen und aufmerksam reagieren. In Summe: Viel Verkehr!

Vorbei an der Loreley, Burg Pfalzgrafenstein mitten im Rhein und die ganzen anderen Burgen links und rechts vom Rhein (echt ein toller Anblick!). Angelegt haben wir heute in Koblenz in der Rhein-Marina “Kaiser-Wilhelm” in Blickweite vom Deutschen Eck, wo Rhein und Mosel zusammen fließen.

Nachmittagsprogramm war dann mit der Personenfähre zur anderen Rheinseite überzusetzen, sozusagen Museumsschifffahrt für 2 Euro pro Nase, und natürlich Besichtigung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals am Deutschen Eck. Danach sind wir mit der Seilbahn über den Rhein auf die Festung Ehrengreifenstein gefahren. Wir hatten Glück, es war kurz vor 18 Uhr und ab 18 Uhr sind zwar die Besucherräume geschlossen, aber der Eintritt zur Festung ist frei. Nochmals Glück hatten wir, weil heute ein kostenfreies Konzert des Bundeswehr Heeresorchesters und eines Orchesters der US-Army war. Toller Tag!

Bis morgen…

Und wieder mal ein Suchbild Southern-Duck:
(aufgenommen in der alten Personenfähre, Hintergrund Kaiser-Wilhelm-Denkmal)

Deutschlandreise 9. Tag

Heute Morgen war unser Erlanger Nachbar Uwe noch kurz bei uns an Bord, wir habe Streckentipps ausgetauscht, das hatten wir gestern noch bei einer Flasche Bordeaux Rothschild vereinbart, sein Bordgeschenk. Und damit uns das mit den zwei Booten mit Heimathafen Erlangen auch jeder glaubt, hab ich das auch gleich per Foto festgehalten. Natürlich gabs für Uwe auch einen “Southern Chancer”-Wimpel als Geschenk.

📌 Bisher waren die Fotos das Ende des Berichts, heute geht’s danach noch weiter…nach meinem Riesling, den ich gerade im Weinlokal in Rüdesheim trinke. Habe mir heute Abend eine Auszeit vom Bordleben genommen.

So, bin wieder zurück an Bord…weiter mit meinem Bericht!

Heute am frühen Nachmittag war es soweit – letzte Mainschleusung – letzte Mainbrücke – und dann einfahren in den breiten und schnelleren Rhein, vorher mussten wir aber noch zwei Berufsschiffe am dem Rhein vorbeilassen. Wieder eine Etappe unserer Reise abgeschlossen, wir beglückwünschen uns selbst dafür! Die Geschwindigkeit laut GPS hat gleich um 3-4 km/h zugenommen. Und wenn uns Frachter entgegenkommen schaukelt es auch schon mal ordentlich. Das neu gekaufte Autoradio und die neuen Außenlautsprecher sind jetzt auch betriebsbereit und geben als erstes fetten AC/DC-Sound von sich. Spaß pur – nur etwas windiges und kühles Wetter – wurde gegen Abend aber schon wieder besser.

Als ersten Rheinhafen hab wir uns den Rüdesheimer Yacht-Club e.V. ausgeguckt und durften längsseits am alten Aalschokker Eugenie festmachen. Er ist praktisch das Domizil der Jugend im Verein – klasse. Rundum ein sehr schöner Hafen mit tollen Sanitäreinrichtungen und sogar mit Waschmaschine und Trockner – Michi hat das natürlich gleich ausprobiert. Empfehlung von uns, es gibt sogar in der Hafengebühr inklusive die Möglichkeit Fahrräder zu leihen.

So, morgen ist ein neuer Tag und es steht die Loreley auf dem Programm…

Deutschlandreise 8. Tag

Nachdem wir heute Morgen im Netto-Markt Mainflingen [Mooiiflingä] unsere Vorräte ergänzt haben, wurden wir mit wehenden Fahnen verabschiedet – genau genommen von Günter mit einem Deutschlandfähnchen von seiner Hausterrasse. Wir haben uns mit lautstarkem Hupen unseres Schiffshorns (Dosen-Fussballtröte) bedankt.

Besonders beeindruckend war heute die Ankunft in Frankfurt. Der erste Anblick der Skyline war schon imposant. Zuerst vorbei am Neubau der EZB und dann weiter Richtung Stadtkern. Als Platz für die Nacht haben wir uns die Sportbootmarina im Westhafen nahe des Bahnhofs ausgesucht. Wie es in der Bootswelt üblich ist, haben uns zwei andere Bootsführer gleich mit den Landleinen geholfen. Und jetzt kommt der Hammer: Neben uns liegt eine noch etwas größere Segelyacht – die Okeanis. Irgendwie kam mir der Name bekannt vor und ich forschte kurz in meinen IPhone-Notizen. Und siehe da, ich hatte mir am 9. September 2013 den Namen Uwe und www.okeanis.de notiert. Uwe hatte uns an diesem Tag zufällig im Sportboothafen Süß in Erlangen gesehen und wir hatten uns hier schon näher unterhalten und Internetadressen ausgetauscht. Allerdings traute ich meinen Augen kaum, als ich sah, dass auch die Okeanis den Heimathafen Erlangen führt – und ich dachte wir haben hier als Segelyacht ein Alleinstellungsmerkmal- das Gebiet Karibik und viele andere hat Uwe allerdings mit seinem Schiff schon erlebt, wir arbeiten noch daran.

Abendessen gabs dann Auswärts in der Atschel in Sachsenhausen, einer typischem Frankfurter Äppelwoi-Gaststätte (siehe Bild 2) und hinterher noch einen Absacker mit Uwe bei uns an Bord (siehe Bild 3).

Noch etwas in eigener Sache: Ich habe einige Bekannte in der letzten Woche per WhatsApp-Gruppe auf unsere Internetseite hingewiesen. Anstatt die Gruppe zu löschen – was mein eigentliches Ziel war – habe ich aber wohl nur mich dort abgemeldet und es nur auf meinem IPhone gelöscht. Hier nun nochmal der Hinweis, dass ich dort auf keine Nachrichten mehr antworten kann. Am besten tretet ihr selber aus der Gruppe aus “und gut iss”. Meine weiteren Infos laufen über diese HomePage. Wir werden morgen auch versuchen die Kommentarfunktion auf der Homepage wieder freizuschalten, vielleicht werden wir auch noch eine Überführungsmailadresse mit aufnehmen, damit ihr mit uns in Kontakt bleiben könnt.

Deutschlandreise 7. Tag

Heute Morgen haben wir die nahe Tankstelle an unserem Anlegeplatz in Miltenberg gleich für Dieselnachschub und frische Sonntagsbrötchen genutzt. Danach ging es gleich auf den Weg Richtung Aschaffenburg.

An der Schleuse Wallstadt haben wir dann Michis Freundin Dani mit an Bord genommen. Michis Eltern haben den Fahrdienst übernommen und werden am Abend dann Annika wieder zurück nach Erlangen nehmen. Zwischenzeitlich war, soviel ich weiß, Sightseeing in Aschaffenburg angesagt.

Besonderes Ziel war für heute die Gegend nach der Schleuse Kleinostheim. Hier hatten wir vor, Freunde von mir zu treffen – Martina und Paul. Den Kontakt hatte ich schon vor einigen Tagen aufgenommen und uns großspurig schon für Donnerstag oder Freitag angekündigt- heute ist Sonntag – naja da hab ich die großen Windungen des Mains doch etwas unterschätzt. Angelegt für die Nacht haben wir dann in Mainflingen an einem (!) etwa sechs Meter hohen Poller für die Großschifffahrt – es funktioniert! Kurz darauf kamen Martina und Paul mit ihrem eigenen Motorboot vorbei und hatten längsseits bei uns an Backbord festgemacht. Toller Besuch, schön dass es geklappt hat und ich damit ein Versprechen vom 40. Geburtstag meiner Schwester einlösen konnte, danke. Zum Ende gab es für Annika auch noch eine Runde schnelles Motorbootfahren, man konnte an ihrem Gesicht richtig ablesen, dass es klasse war. Dann war Zeit, dass Annika abmustert und mit Helga und Klaus nach Erlangen zurückfährt (vielen Dank fürs Fahren). Annika, es war ein sehr schönes Wochenende!

Wir hatten auch die Aufmerksamkeit der Ortsbewohner geweckt. Es kommt wohl nicht so oft vor, dass Sportboote an diesen Riesendalben festmachen. Schwuppdiwupps hatten wir den Nachbarn Günter auf ein Bier an Bord eingeladen. Eine Stunde später kam er nochmal vorbei und hatte sogar einen Eimer mit fünf Bierflaschen dabei. Kurz darauf kam auch noch der Nachbar Alois “der Österreicher”. Wirklich nette Leute, es hat mit Euch Spaß gemacht. Danke fürs Bier, mehr gleich auf den nachfolgenden Fotos. Gute Nacht!

Halt, Nachtrag: Ich wurde darauf hingewiesen, dass ich doch auch noch erwähnen sollte, dass mir bereits am ersten Tag auch ein Missgeschick passiert ist. Es war beim Anlegemanöver im Sportbootclub Bamberg im Regnitzarm, als ich während der Erkundungsrunde den Wendekreis unseres Bootes etwas unterschätz habe. Kurz: Ufer kam näher – Rückwärtsgang rein und trotzdem einige Zweige des herannahenden Weidenbaums mitgenommen. An Deck sah es ansatzweise nach Botanischem Garten aus – ansonsten aber nix passiert. So, nun hab ich das auch offen und ehrlich erzählt 🙂

Deutschlandreise 6. Tag

Nachdem wir gestern Abend noch Michi an unserem abgeschiedenen Liegeplatz mitten in der Wildnis die Haare geschnitten haben, war heute morgen um 7 Uhr die Nacht schon wieder vorbei. Ich wurde von Michi mit frischem Kaffee geweckt – was für ein Service!

Vorbei an der Mainschleife und Wertheim (wirklich imposante Burg) – und kurzentschlossen angelegt im Miltenberg – Annika wollte unbedingt etwas Zivilisation und einen Wirtshausbesuch in “Southern-Chancer-Shirts”. Erster Anlauf war am Aussensteg des Yachtclubs Miltenberg, der laut unserem Buch für Schiffe grösser 11 Meter vorgesehen ist. Beim Anfahren hatten wir allerdings Grundberührung, weswegen wir den Plan schnell wiederverworfen hatten.

Nächste Variante war direkt gegenüber der öffentliche Anleger direkt hinter der ansässigen “Polaris”. Beim Anlegen ist R.B. (genauer Name zensiert) nochmals etwas über Grund gelaufen – es hat etwas gerumpelt – aber 10 Tonnen Schiffsmasse räumen wohl jeden grossen “Kiesel” aus dem Weg. Nix passiert – etwas Adrenalin – und wieder was zu erzählen!

Besonders zu erwähnen sind die netten Leute der ehemaligen A-Jugend des Miltenberger Sportvereins (MSV), die mit der bereits erwähnten “Polaris” von einer mehrtägigen Schiffsreise gerade zurückkamen und noch Bier im Fass übrig hatten. Vielen Dank auf diesem Weg für unsere kühlen Anlegerbiere.

Danach gab es noch einen kurzen Stadtspaziergang und Abendessen im Biergarten mit Mainblick.

Ende für heute.

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