Deutschlandreise 10. Tag

Neuer Morgen, neue Aufgabe. Ab Rüdesheim – unserem Übernachtungshafen – fängt wohl das für uns anspruchsvollste Teilstück des Rheins an. Ab Bingen geht es schon richtig zur Sache, die Strömung nimmt durch mehrere Engstellen und Fahrwasserteilungen rapide zu.

Während wir am Main-Donau-Kanal noch gemütlich mit ca. 8 km/h dahintuckerten, hatten wir am Main schon rund 9,5 km/h drauf – Spitzengeschwindigkeit heute in dem Streckenabschnitt waren laut GPS 17,3 km/h – für uns absoluter Rekord. Gleichzeitig war es sehr anstrengend, sehr aufmerksames Fahren und volle Konzentration waren angesagt. Einerseits war unsere Southern Chancer durch den gewaltigen Schub von hinten relativ schwer in der Spur zu halten, andererseits kamen auch noch Ausflugsschiffe und Gütermotorschiffe dazu, die uns entgegenkamen, uns überholten – oder wie es bei einem Ausflugsschiff vorkam, uns zuerst links überholten, um dann eine Minute später direkt vor uns zu wenden. Nachdem wir hier nicht wirklich bremsen können, könnte da ein Steuerfehler wirklich fatal sein. Dazu kam noch, dass die bergfahrende (entgegen der Strömung) Berufsschifffahrt das Recht hat, auszuwählen an welcher Seite sie einem begegnen möchte – normal ist “Backbord am Backbord”, sobald aber an Steuerbord aber eine blaue Tafel mit Blinklicht gezeigt wird, gilt “Steuerbord an Steuerbord”, also auch hier mal Fernglas nehmen und aufmerksam reagieren. In Summe: Viel Verkehr!

Vorbei an der Loreley, Burg Pfalzgrafenstein mitten im Rhein und die ganzen anderen Burgen links und rechts vom Rhein (echt ein toller Anblick!). Angelegt haben wir heute in Koblenz in der Rhein-Marina “Kaiser-Wilhelm” in Blickweite vom Deutschen Eck, wo Rhein und Mosel zusammen fließen.

Nachmittagsprogramm war dann mit der Personenfähre zur anderen Rheinseite überzusetzen, sozusagen Museumsschifffahrt für 2 Euro pro Nase, und natürlich Besichtigung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals am Deutschen Eck. Danach sind wir mit der Seilbahn über den Rhein auf die Festung Ehrengreifenstein gefahren. Wir hatten Glück, es war kurz vor 18 Uhr und ab 18 Uhr sind zwar die Besucherräume geschlossen, aber der Eintritt zur Festung ist frei. Nochmals Glück hatten wir, weil heute ein kostenfreies Konzert des Bundeswehr Heeresorchesters und eines Orchesters der US-Army war. Toller Tag!

Bis morgen…

Und wieder mal ein Suchbild Southern-Duck:
(aufgenommen in der alten Personenfähre, Hintergrund Kaiser-Wilhelm-Denkmal)