Heute stand unser zweiter und längerer Abschnitt des NOK bis Brunsbüttel auf dem Programm. Wir waren vorher noch kurz einkaufen und tanken. Frühstück gabs unterwegs, Brötchen mit frischem Mett.
Highlights des heutigen Tages: Eisenbahnbrücke Rendsburg, viele große Frachter, Segelschiff Artemis (lag vor zwei Tagen auch in Kiel) und jetzt am Abend der Ausblick von unserem Liegeplatz auf die ein- und ausfahrenden Schiffe der Schleuse. Unser Liegeplatz ist praktisch nur durch einen Schwimmsteg und durch große Dalben von der Einfahrt in die Schleusenkammer getrennt. Ansonsten hat uns der zweite Kanaltag in Folge wieder an unsere Deutschlandreise 2015 erinnert, hier insbesondere an den langen und etwas eintönigen Mittellandkanal. Wir haben jetzt genug Kanal gehabt.
Zum Abendessen waren wir heute im Torhaus Brunsbüttel. An dieser Stelle einen Gruß an “unseren” Schreiner Bernd Flotzinger, er weiß warum.
Morgen planen wir Ablegen um 5 Uhr, damit wir rechtzeitig mit der Ebbe nach Cuxhaven laufen können. Am morgigen Abend und zumindest noch am Mittwoch soll der Wind für uns ungünstig aus West kommen. Genau da wollen wir ja aber hin. Mal sehen…
Den heutigen Sonntag haben wir erst mal mit einem ausgiebigen Frühstück im Schiffercafé Kiel-Holtenau begonnen. Wir haben uns hier mit Sylwia (und Familie) und Senfi getroffen, die wir aus früheren Erlanger Zeiten gut kennen. Sie sind hier in Kiel hängen geblieben. Schön, dass es geklappt hat!
Nach dem Ablegen stand die Schleusung in den NOK an. Nachdem wir den Kanal bereits 2015 in Gegenrichtung befahren haben, hält sich der Respekt in Grenzen. Warten bis das weiße Signal für Sportboote kommt und rein in das Schleusenbecken, kurz darauf geht das massive Seitenrolltor zu und los gehts.
Die Fahrt bis Rendsburg verlief unspektakulär, aber bei Sonnenschein sehr angenehm – Urlaubsstimmung! Die großen Schiffe, die einem Segler wie uns hier begegnen, bieten einen tollen Anblick und bei genügend Abstand ist das kein Problem. Für die Nacht haben wir heute beim Regatta-Verein Rendsburg angelegt. Sehr schöne neue Steganlage und ein Clubhaus mit sehr guten sanitären Einrichtungen. Strom und Wasser und vor allem auch eine Tankstelle sind vorhanden, sehr zu empfehlen. Michi und ich, beide Mitglieder der Segelgemeinschaft Erlangen (www.segelgemeinschaft.de), grüßen auf diesem Weg die Mitglieder des RVR. Danke für die Gastfreundschaft.
Für morgen steht die zweite NOK-Etappe bis Brunsbüttel auf dem Programm.
Die letzten Tage in Gelting haben wir für abschließende Arbeiten an der Southern genutzt. So haben wir das Achterdeck gespachtelt, geschliffen und neu lackiert. Dazu haben wir auch den kompletten Heckkorb abgebaut und neu auf Teakholzunterlagen befestigt. Außerdem haben wir noch ein weiteres Bedienfeld für die Salonbeleuchtung installiert, damit jetzt auch von der Backbordseite, sozusagen aus der “Gästekoje”, das Licht geschaltet werden kann. Weitere Teile wie unsere LED-Farbleiste im Vorschiff oder auch das Ladegerät für unser zusätzliches Handfunkgerät wurden auf 12V-Bordbetrieb umgebaut, sodass die Netzteile dafür nicht mehr notwendig sind. Die USB-Ports im Vorschiff sind nun auch in Betrieb, somit ist jetzt jede Koje mit zwei USB-Lademöglichkeiten ausgerüstet. Neu ist auch unsere Ankerkastenbeleuchtung. Spontan haben wir während eines längeren gemeinsamen Abends im Cockpit beschlossen, uns doch noch eine hydraulische Selbststeueranlage zu leisten. Die Hauptkomponenten von Raymarine sind zum Großteil auch schon geliefert. Der Einbau erfolgt irgendwann unterwegs. Auf diesem Weg auch nochmal einen großen Dank an die drei Hafenmeister vom Sportboothafen Gelting Mole. Toller und freundlicher Service!
Försters haben uns wieder mächtig unterstützt. Am Freitag haben wir ihnen Einiges, was wir auf dem Törn nicht unbedingt brauchen, zur Einlagerung gegeben und uns mit einem Abendessen im Hafenrestaurant bedankt – Labskaus war unsere Wahl, es sollte etwas typisch Norddeutsches sein. Dann folgte die Verabschiedung, wie wir dachten für eine längere Zeit, sie dauerte dann aber doch nur bis zum nächsten Morgen :-). Sie hatten doch noch ein paar benötigte Schrauben für uns aufgetrieben und bei der Gelegenheit noch einen Lebensmitteleinkauf für uns erledigt. Wir werden diesen Service vermissen!
Samstag um 12:30 Uhr ging es dann “wirklich” los. Bisher war das für uns ja nur der notwendige Bastelurlaub, quasi nur Vorbereitung. Jetzt beginnt unser Törn nach Madeira. Erstes Ziel ist Kiel. Dort wartet Lothar, Rudis jüngerer Bruder, auf uns. Er wird für eine Woche mit an Bord sein.
Es war ein sehr schöner erster Segeltag. Anfangs noch unter Motor, kurz nach Leuchtturm Kalkgrund konnten wir aber schon Segel setzen. Insgesamt sonnig, aber kalt. Einen Großteil der Strecke hatten wir Halbwind, das mag unsere Southern Chancer. Etwas überrascht wurden wir am Nachmittag von der Segelyacht Anna per Funk gerufen mit der Bitte auf Kanal 69 zu wechseln, um dort die Unterhaltung fort zu führen. Es war Holger aus unserem Segelverein, der SGE (Segelgemeinschaft Erlangen), der hier gerade selbst unterwegs ist. Schön mal einen ungezwungenen Schnack über Funk zu führen. Er muss uns wohl über AIS gesehen haben. Ankunft Kiel Holtenau am Schleusenanleger war dann um 22:30 Uhr. Standesgemäß wurden wir mit einem Feuerwerk in Laboe begrüßt. Ok, war vielleicht nicht wirklich für uns, aber schön anzusehen. Morgen geht es durch die Schleuse in den Nord-Ostsee-Kanal (NOK). Geplante Übernachtung in Rendsburg.
Heute mal wieder eine kurzer Überblick, was sich bei uns hier in Gelting so getan hat. Zuerst das Wichtigste: Wir sind seit heute Morgen wieder im Wasser. Die Nacht von Montag auf Dienstag waren wir bereits durch den Kran gesichert, damit wir die vier seitlichen Stützen wegnehmen und den Rumpf darunter noch behandeln konnten.
Die letzten Tage waren mit wirklich viel Arbeit verbunden. Wir haben das Unterwasserschiff mit zwei, teilweise drei Schichten Antifouling gestrichen. Auch oberhalb der Wasserlinie haben wir einige Roststellen behandelt. Bei einer Stelle an unserer äußeren Randleiste war es die bessere Lösung, lieber ein paar Schweißpunkte zu setzen. Wo jetzt aber ein Schweißgerät und einen Schweißer hernehmen? Richtig: Mein Cousin Michael ist wieder mal die Lösung! Nachdem wir schön des Öfteren in seiner Garage und Werkstatt waren, wussten wir natürlich, dass dort auch ein Schweißgerät steht. Michael war so nett, noch am Sonntag mit dem ganzen Equipment vorbeizukommen. Das Schweißen hat dann unser Michi Stumpf übernommen, ich war derweil “Brandwache” mit Feuerlöscher im Schiffsinneren – für alle Fälle. Gut geworden – ein Lob an beide Michaels.
Wegen des ungeplanten Schweißeinsatzes haben wir dann den Krantermin von Montag auf Dienstag verlegt. Dadurch konnte ich am Montagnachmittag einen Einkaufsspaziergang nach Gelting (einfach 4 km) unternehmen und das bei schönstem Wetter. Auf dem Rückweg mit dem vollen Rucksack und weiteren Einkaufstaschen kam die Einkehrmöglichkeit in Wackerballig mit einem Flens und einem Stück Käsekuchen gerade recht.
Bevor wir Gelting verlassen, werden wir noch unser Achterdeck schleifen, spachteln und streichen. Einen Teil davon konnten wir heute schon erledigen. Wir hatten in den vergangenen Jahren immer wieder Probleme mit Feuchtigkeit in den beiden Achterkojen. Der Schreiner Kai Hansen hat uns hierfür vor zwei Monaten bereits zwei große Teakleisten als Ersatz für die bisherigen gefertigt, die wir die Tage noch anbringen werden.
Die Ausbesserungen und Vorbereitungen für den neuen Unterwasseranstrich machen deutliche Fortschritte. Allerdings ist es mehr Arbeit als geplant. Gestern (Mittwoch) Abend hatten wir dann den ersten Grundierungsanstrich komplett, aber auch die Erkenntnis, dass unsere 5 Liter Unterwassergrundierung bei dem Zustand wohl nicht reichen werden. Aber woher jetzt ohne Auto mehr Farbe bekommen? Lösung: Vielen, vielen Dank liebe Edeltraud für den Einkauf bei Bauhaus und die Lieferung nach Gelting!!!
Gestern Vormittag haben wir auch unsere zwei neuen Abdeckungen für unsere Decksluken fertig gemacht. Wolfgang von WS-Sails hatte sie uns noch gefertigt. Die Druckknöpfe haben wir dann aber selbst in den Abdeckungen und im Lukenaufbau montiert.
Die neue zweite Batteriebank ist jetzt auch einsatzbereit. In der Galerie gibt es heute dazu zwei Fotos unserer Bordschalttafel, auf der viele Informationen und Bedienungen zusammenfließen. Insgesamt haben wir nun 3 Großbatterien mit insgesamt ca. 750 Ah eingebaut. Die Starterbatterie für den Motor ist hier noch nicht mitgerechnet.
Seglerisch haben die kommenden Tage sicherlich nichts zu bieten. Am Sonntagnachmittag hatten wir aber gleich zweimal Besuch an Bord. Zuerst hat René mit seinem Segelboot “Funzel” vor uns angelegt, um an der Hafentankstelle Diesel aufzufüllen. In der Wartezeit kam er dann zu uns mit der Bitte, ob er sein Handy bei uns laden dürfe. Kurzerhand haben wir ihn auf ein Bier an Bord eingeladen und hatten eine wirklich nette Unterhaltung. Seinem Opa gehört übrigens die Pippilotta in Kappeln.
Kurz danach kam mein Cousin Michael mit Edeltraud und Franzi zu Besuch. Für uns war das natürlich die Gunst der Stunde, mal zum Einkaufen zu fahren, mein Cousin war so nett Taxi zu spielen. Aus den paar Sachen wurde dann allerdings ein Großeinkauf ?. Und Fischbrötchen gab es dann hinterher an Bord auch noch.
Montag war Krantag. Gegen Mittag war es dann so weit. Die Southern steht jetzt wieder an Land. Am Nachmittag und den Dienstag über konnten Michi und ich schon Ausbesserungsarbeiten am Unterwasserschiff machen, während Rudi sich im Inneren um unsere neue Batteriebank und die weitere Elektrik gekümmert hat.
Michi hat gestern Abend noch unserer Stammkneipe “Lord Nelson” an der Westseite des Flensburger Hafens einen Abschiedsbesuch abgestattet. Der Betreiber Dirk ist Barkeeper, Musik-DJ und oft wahrscheinlich auch Kummerkasten in einem. Wir haben viele gesellige und nette Abende dort verbracht, deswegen auf diesem Weg ein kurzes Dankeschön. Behalte bitte die Tradition um 0:30 Uhr bei, da gibt’s nämlich “Auf der Reeperbahn nachts um halb eins” von Hans Albers und die ganze Kneipe singt feierlich mit – da muss man einfach mal dabei gewesen sein!
Heute gegen Mittag haben wir dann unseren langjährigen Heimathafen Flensburg verlassen. Die Marina Werftkontor an der Hafen-Ostseite war für die letzten Jahre eindeutig die richtige Entscheidung. Die kleine Marina besticht durch ihre tolle Lage und die sauberen Sanitäranlagen. Man hat vom eigenen Boot aus einen fantastischen Blick über Flensburg, besonders nachts, wenn viele Kirchen und Gebäude schön beleuchtet sind. Auch bei den regelmäßig stattfindenden Hafenfesten hatten wir vom Vorschiff aus immer einen Platz in der ersten Reihe, sei es bei der Flensburger Rum-Regatta für Gaffelsegler oder bei Dampf-Rundum, dem größten Dampfschifftreffen Europas (zumindest nach PS, so steht es auf Wikipedia). Ein ganz großes Dankeschön an dieser Stelle auch an meinen Cousin Michael mit kompletter Familie, die immer hilfsbereit waren, wenn wir Unterstützung brauchten, und vor allem auf die Southern ein Auge hatten, wenn wir nicht vor Ort waren!
Unterwegs nach Gelting hat Rudi heute noch unser AIS-System fertig installiert. Wir sind ab sofort auch online mit unserer Schiffsposition zu verfolgen, zumindest wenn wir unsere Navigationssysteme eingeschaltet haben. Ansonsten gibt es die letzte ermittelte Position. Eine gute Variante dafür ist die Website von marinetraffic.com. Hier unser direkter Link: Souther Chancer auf marinetraffic.com Ein Bild habe ich gerade bei Marinetraffic hochgeladen, es kann aber sein, dass es bis zu 48 Stunden dauert, bis es auf der Seite übernommen wird.
Wir sind gegen 19 Uhr gut in Gelting Mole angekommen, sozusagen an unserem Stammplatz am alten Fähranleger. Den Tag haben wir dann bei einem gepflegten Abendessen im nahe gelegenen Fährcafe, das uns aus den letzten Jahren bereits gut bekannt ist, ausklingen lassen.
Nun steht für Montag unser Krantermin und danach der neue Unterwasseranstrich an. Aber auch morgen am Sonntag werden uns die Arbeiten an unserer Southern Chancer sicher nicht ausgehen.
So, Steffi ist zu einer Freundin in die Kölner Gegend gefahren. Nun hieß es für mich, die Southern für den Empfang von Rudi und Michi vorzubereiten. Die Kojen sollten bei ihrer Ankunft zumindest schon fertig für die Nacht und das Schiff aufgeräumt sein. Sie ließen dann doch noch länger auf sich warten und kamen erst um ca. 1.30 Uhr nachts hier an. Bis wir dann in die Kojen kamen, dauerte es allerdings noch etwas :-).
Die letzten beiden Tage haben wir für Transportfahrten, Rückgabe des Mietwagens von Rudi und Michi und für weitere Vorbereitungen genutzt. So haben wir beispielsweise eine weitere große Bordbatterie eingebaut, das Ersatzgetriebe unter der Captainskoje verstaut (notwendige Umbauten) und die Segel wieder angeschlagen. Auch haben wir den Einbau unseres neuen AIS (Automatisches Identifikationssystem, Link zu Wikipedia) schon mal vorbereitet.
Unsere Abfahrt nach Gelting Mole haben wir erst mal auf Samstag gelegt, wetterbedingt. Der reservierte Krantermin, damit wir den neuen Unterwasseranstrich machen können, ist am Montag, 6. Mai, 15 Uhr.
Steffi wird morgen Mittag leider schon wieder nach Hause fahren. Wir werden uns dann erst mal längere Zeit nicht sehen. Heute gab es noch ein Abschlussessen im Mäders direkt bei unserer Marina. Nach knapp vier Jahren in der Marina Werftkontor in Flensburg haben wir es nun endlich geschafft, hier einmal essen zu gehen. Fazit: Empfehlenswert, sehr leckeres Essen, dafür muss für fränkische Verhältnisse aber schon etwas mehr investiert werden (ECHTES Wiener Schnitzel > 20 Euro).
Am späteren Abend werden dann morgen Michi und Rudi hier ankommen. Dann sind wir Eigner komplett. Es gilt die nächsten Tage weitere Vorbereitungen für unsere Fahrt nach Gelting zu erledigen. Nachdem wir dann aber nicht mehr nach Flensburg zurückkommen werden, müssen wir bereits alle notwendigen Sachen an Bord nehmen. So müssen beispielsweise die Segel und der Außenborder bei meinem Cousin aus dem “Winterlager” abgeholt werden. Auch sind einige Paketlieferungen dort für uns angekommen.
Nachfolgend ein paar Eindrücke der letzten Tage, u. a. von unserem kleinen Ausflug nach Glücksburg vor zwei Tagen und vom heutigen Montag bei strahlendem Sonnenschein. Steffi hat den Tag zum Lesen auf dem Vorschiff genutzt, während ich Schleifarbeiten am Achterdeck erledigt habe … und morgen muss ich dann erst mal die Sachen im Schiff neu verstauen, damit die anderen Kojen auch wieder nutzbar sind 🙂
Anfang Mai ist es endlich soweit. Wir starten unseren lange geplanten Törn nach Madeira. Der Zielhafen steht zwar noch nicht hundertprozentig fest, im Moment planen wir aber mit dem Hafen von Porto Santo (Madeiras Nachbarinsel). Vor der eigentlichen Abfahrt wollen wir die Southern in Gelting nochmal aus dem Wasser kranen, um das Unterwasserschiff neu zu streichen.
Steffi und ich sind gestern am Mittwoch schon nach Flensburg vorausgefahren. Wir verbringen noch eine knappe Woche zu zweit auf der Southern Chancer bis dann am 30. April Michi und Rudi spät abends hier ankommen.
Die Autobahnfahrt verlief problemlos. Den heutigen Donnerstag haben wir mit einem Tagesausflug Richtung Nordsee nach Dagebüll, Schlüttsiel und Husum genutzt. Laut Wetterbericht soll das erst mal der letzte richtig sonnige Tag für die nächste Woche gewesen sein. Die Southern gar fertig einräumen und klarmachen können wir ja auch morgen bei Regen, sofern der Wetterbericht Recht hat.