Sommertörn Michi: 6. Seetag

Heute Morgen haben Mike und ich einen Spaziergang in der Ortschaft Lyö unternommen. Ein Ort wie aus dem Bilderbuch. Noch ein Kaffee im örtlichen Dorfladen und dann zurück zum Schiff.
Beim morgendlichen Bordkaffee haben wir Svendborg als Tagesziel ausgewählt.
Ein leichter Westwind blies und dann nur unter Vorsegel in Richtung unseres Zieles. Und das mit gemütlichen 2,5- 3 Knoten. Leider schlief der Wind nach so 1,5 Stunden ein und wir haben den Rest motort. Dafür war das Wetter bombastisch. Sonne pur.
Die Fahrt ansonsten war ruhig. Bis auf die Fähre vor Svendborg, der ein Segler etwas nahe kam.
Das Anlegemanöver war Maßarbeit. Maximal 1 m vorne und hinten Platz. Respekt an die Crew und in dem Fall besonders an Steuermann Rudi.
Danach erst mal Lebensmittel Bunkern und Eis essen. Das Eis war Wahnsinn. Wer mal nach Svendborg kommt: hingehen!
Mit vollem Bauch sind wir dann noch im Hafen flanieren gegangen. Besonders der Museumshafen war sehenswert.

Jetzt wird es gleich noch Abendessen geben (mal schauen, was uns der Mike heute wieder zaubert) und dann mal sehen, was der Abend noch bringt.
Morgen ist aber Auslaufen um 9:30 Uhr angesetzt. Unser Platz wird gebraucht.

Weil heut so viel passiert ist, gibt es mal etwas mehr Bilder.

Morgen in Lyö

Der Ortskern

Die erste Halse des Urlaubs

Svendborgbrücke voraus

Wer findet das Segelboot?? 🙂

Eingeparkt

Der Eisladen

Die hungrige Meute

Der Museumshafen

Sommertörn Michi: 5. Tag; Gammel- und Basteltag

Nach der Erfahrung gestern war leider heute um ein wenig Gebastel am Getriebe nicht herum zu kommen. Scheint geholfen zu haben, wenn ich auch noch nicht zu 100 % zufrieden bin. Bei der Gelegenheit habe ich gleich mal noch ein paar andere Kleinigkeiten (z.B. Seewasserpumpe abdichten, Kühlwasserfilter säubern, …) erledigt. Die restliche Crew nutzte den Tag zum Gammeln. Da es eh immer wieder regnete war das nicht wirklich ein verlorener Segeltag.
Zum Feierabend kam der Hafenmeister noch kurz vorbei und es ergab sich ein super gemütliches Gespräch bei einem Bier.
Nach einem wieder einmal delikatem Abendessen (Danke Mike), machten wir noch einem Spaziergang und genossen die wunderschöne Insel.

Nach dem Essen hätte ich hier gefühlt nicht sitzen dürfen

Endlich ein Fender in meiner Größe

Abendspaziergang

Bank bei Spaziergang

Sommertörn Michi: 3. Seetag

Heute morgen sind Mike und ich als Erste raus aus den Kojen und nochmal in die Stadt Sonderborg. Am Hafen haben wir 1,5 kg Schollenfilets direkt vom Kutter gekauft.
Nach diesem Beutezug ging es los mit Kurs Dyvig. Angeblich eine der schönsten Buchten Dänemarks. Das Wetter war schön (warm aber nicht zu heiss) und auch die Fahrt sehr erholsam.
Interessant war noch folgender Funkverkehr auf Kanal 16:
Yacht X: Hallo Yacht Y, seid ihr wach?
Funker Z: Mach erst mal nen Funkschein!!!!
Danach war Ruhe auf Kanal 16. Anscheinend war alles gesagt. ?

In der Dyvig angekommen fanden wir noch Platz in einem Hafen und verbrachten die nächsten Stunden mit lesen und profanen Dingen wie Duschen und Wäsche waschen. Außerdem gab es im Hafen viel zu entdecken. Unter anderem 2 Schiffskatzen und viele Meeresbewohner.
Nachdem unser Küchenchef Mike wieder ein gigantisches Abendessen (Kartoffeln, gebratenes Gemüse mit Nüssen und Schollenfilets paniert) gezaubert hatte, gingen Dani, Mike und ich noch spazieren. Ich muss sagen, es ist wirklich eine der schönsten Buchten die ich kenne.
Der Abend klang dann langsam und entspannt aus.

Morgendliches Sightseeing in Sonderborg

“Während der Fahrt” – Fotograph war Mike

Bordkatze beim Landgang

Begrüßung am Steg

Abend in der Dyvig

Sommertörn Michi: 4. Seetag

Um 10 Uhr liefen wir bei Sonnenschein aus und verliesen die Dyvig mit Ziel Faborg. Da der Wind schön blies, hissten wir gleich das Vor- und Großsegel. Die Southern schaffte wieder bis zu 7 Knoten, aber nach so 1 Std entschieden wir uns fürs Reffen, da die Krängung schon unangenehm wurde. Nach langem Schlag nach Norden (um den östlichen Wind zu nutzen) stellen wir fest, dass der Versatz durch Wind und Wellen so groß war, dass wir es durch Kreuzen nur schwer zu einer normalen Zeit an unser Ziel schaffen würden. Auch unter Motor war es eine lange Tour, weshalb wir uns nachmittags zu einer Kursänderung nach Lyö entschlossen. Nachdem der Motor toll durchgehalten hatte (4kn SOG gegen Windstärke 4 und Strom), spielte er uns beim Anlegen einen beinahe fatalen Streich. Anstatt zum Abbremsen in Rückwärts zu kuppeln, schaltete er in vorwärts. Gott sei Dank hatten wir schon eine Landleine und konnten das abfangen. 5cm vor dem nächsten Schiff stand die Southern endlich still. Also mir ging dabei ehrlich gesagt der Arsch auf Grundeis.
Bei der Aktion hat uns der super freundliche Hafenmeister toll geholfen. Nachher erzählte er uns bei einem Schnack noch, dass er unser Schiff kennt. Wer wissen will woher, sollte Thommi’s Bericht vom letzten Jahr lesen.

Mittags in der dänischen Südsee 1

Mittags in der dänischen Südsee 2

Angekommen in Lyö

Sommertörn Michi: 2. Seetag

Der Tag heute begann mit dem schon traditionellem Morgenkaffee am Kiosk im Hafen. Wie immer mit Hafenschnack und sehr gemütlich. Kann ich jedem Besucher des Hafen Gelting nur empfehlen diese Zeit fest einzuplanen.
Danach entspanntes Ablegen. Unser Ziel für heute war Sonderborg. Kaum aus dem Hafen raus haben wir bei Windstärke 3-4 bis auf 1 Reff im Großsegel Vollzeug gesetzt. Es folgte relativ entspanntes Segeln mit bis zu 7 Knoten. Nicht schlecht für unsere alte Lady. Vor Sonderborg mußten wir ein Regattafeld queren und haben deshalb die Segel wieder eingeholt und motort. Leider war in Sonderborg der Stadthafen schon belegt (es war gerade mal 14 Uhr) und nach längerer Wartezeit sind wir durch die Klappbrücke nach Norden in den Sund eingelaufen um an einem der dort gelegenen Hafen festzumachen. Das war wegen dem Wind und der Strömung gar nicht so einfach. Als ich dann vorwärts eine Box ansteuerte hatten wir noch zu viel Fahrt und ich riss mit dem Bugsprit einen Stromverteiler am Steg um. Keine schöne Situation. Nachdem der Kasten in seiner Funktion und auch äußerlich bis auf einen Kratzer nicht gelitten hatte (stabile Dinger-die Dänen wissen warum) war der informierte Hafenmeister relativ entspannt. Da der Bugsprit aber auf den Steg ragte und dies durch Verholen des Schiffes nicht vollständig zu beheben war, schickte er uns weg. So legten wir uns ganz nahe der Brücke an eine Spundwand. Genug Aktion für einen Tag.
Den restlichen Tag verbrachten wir mit Stadtbummel und ergänzten die Vorräte. Abends, nach leckerer kalter Platte zum Abendessen, ließen wir den Tag mit gemütlichem Zusammensitzen ausklingen.

Unterwegs. Jeder hängt seinen Gedanken nach

Unterwegs

Angler an “unserer” Spundwand

Sommertörn Michi: 1. Seetag

Heute ist der große Tag. Auslaufen ist angesagt. Ziel ist Gelting. Der Tag fängt erst mal mit Regen an. Das verfolgt mich irgendwie. Trotz Rumopfer und besingen (evtl. auch gerade deswegen) haben Poseidon und Njörd wenig Erbarmen: Es bleibt nass und grau. Also Schwerwetterklamotten raus. Der Wind ist mit Windstärke 3-4 völlig O.K., etwas böig. Bei dem Schietwetter war aber die Segellaune eher gering. Ankommen war das Ziel. Kurz vor Gelting zeigt sich die Ostsee inclusive Wetter deutlich besser und bleibt bis jetzt (21 Uhr) traumhaft.
Wichtigste Erkenntnis heute war aber, dass unser Sorgenkind (der Motor) astrein lief und uns wunderbar vorwärts gebracht hat. 5 Knoten bei gemächlicher Marschfahrt erzeugt bei mir fast einen Geschwindigkeitsrausch.

Zum Abendessen kocht Mike uns wieder eines seiner leckeren Essen. Ich würde mal sagen, wir haben einen Smutje gefunden. Und wie jeder Seemann weiß: der Smutje ist der wichtigste Mann an Bord. Neben dem Kapitän. 😉

Und das war noch das gute Wetter.

Smutje at work

Sommertörn Michi: Anreise

Der Urlaubsstart war für Dani und mich etwas holprig. Rudi und Mike sind separat gefahren (Wegen Gepäck und weil ich noch arbeiten musste). So sind Dani und ich um 16:00 Uhr von Erlangen nach Flensburg gestartet. Alles gut, bis das Auto bei Schweinfurt nach kurzen Aussetzern vorher in der Autobahnauffahrt zur A7 streikte. Mit freundlicher Hilfe des ADAC konnten wir das Problem nach knapp 1,5 Std beheben und nach diesem Schock weiterfahren. Dachten wir zumindest. Nach weiteren 80 km war Schluss. Gerade noch konnten wir uns in einen Rasthof retten. Wieder ADAC und diesmal Abtransport nach Fulda und abstellen bei einer Werkstatt mitten in der Nacht. Dickes Lob an den ADAC für die super Abwicklung. Weiter ging die Reise mit Leihwagen (Golf Kombi mit immerhin 10 km auf dem Kilometerzähler- der Jahresbeitrag hat sich gelohnt). Da allmählich auch Müdigkeit einsetzte -es war schon 1Uhr in der Früh- schliefen wir ein paar Stunden auf einem Rastplatz im Auto und setzten den Weg fort. Um 11 Uhr am Samstag waren wir endlich da. 19 Stunden: Neuer Negativrekord für die Anreisedauer.

Den restlichen Tag haben wir mit Einkaufen und Ausruhen verbracht. Morgen, also Sonntag, soll es ja los gehen.

Traumstart eines jeden Urlaub. 🙂

Der Leihwagen. Kommt mir als Nürnbergfan entgegen.

Sommertörn Michi: Einleitung

Nach dem Gebastel zum Auswintern ist ein echter Urlaubstörn fällig. Als MitseglerInnen konnte ich, neben meiner Freundin Dani, Rudi und erstmalig Mike gewinnen.
Klare Ansage von mir war: Kein Gebastel mehr. Nur Erholung. Werkzeug bleibt daheim!

Ich freue mich auf den Törn und werde berichten. Am 14.7. geht es los. Auf gehts. 🙂

Auswintern 2017

Nachdem der Winter lang genug war, haben wir uns überlegt, das Schiffchen aus dem Winterschlaf zu wecken. Dazu hatten wir uns 2 Wochen Zeit genommen und wollten die Zeit auch gleich für diverse Verbesserungen nutzen. Im Besonderen sollten alle Wanten und Stagen unserer Masten erneuert werden.

Ab 21.04. waren wir alle drei Eigner am Schiff. Es fing schon etwas arbeitsintensiv an. Gleich zu Beginn mußten wir das Getriebe tauschen um überhaupt los fahren zu können. Nachdem das passiert war, ging es am 22.04. nach Gelting. Hierbei hatten wir tatkräftige Unterstützung von Mikael. Nach einer spannenden Einfahrt in den Hafen (auf Grund des starken Windes und Seeganges war es unklar, ob wir genug Schub für die Einfahrt haben) wurden wir im Hafen empfangen. Einerseits von Bootsmann Baum (Fachbetrieb aus Gelting, unser Riggbauer), welcher gleich mit Messarbeiten begann und andererseits Familie Förster. Letztere haben uns auch während der weiteren Tage immer wieder  tatkräftig unterstützt (Transport, Essensversorgung, Material, Rat und Tat,…). Beim Grillen wurde es dann ein entspannter Abend.

Am kommenden Tag wurden die Masten gelegt und das Schiff aus dem Wasser gehoben. Da hatte sich am Rumpf ganz schön was angesiedelt in den 2 Jahren. Außerdem zeigten sich kleinere Schäden am Unterschiff. Die nächsten 11 Tage haben wir während das Schiff an Land stand diverse Arbeiten ausgeführt (Unterschiff gespachtelt und Antifouling neu, allgemein Anstrich Rumpf, diverse Installationen am Mast, Antriebswelle neu gelagert und Motor ausgerichtet, Steuerungen der Energieverteilung teilweise erneuert und ergänzt, nicht mehr benötigten Generator und 1 Batterie ausgebaut,…). Parallel dazu wurden unsere Wanten und Stagen erneuert. Hierbei waren einige Hürden und unvorhersehbare Probleme zu meistern, was durch Bootsmann Baum und seinen Kollegen Henry super gemacht wurde. Das Rigg sollte somit wieder für die kommenden Jahre fit sein. Aber auch bei bei den durch uns durchgeführten Arbeiten gab es, neben dem deutlich höheren Umfang als erwartet, einige Unannehmlichkeiten zu überwinden. Z.B. wurde bei den Streicharbeiten die Farbe bei Windstärke 7 (hatten wir fast durchgehend) vom Pinsel geweht. Das hat neben der durch den Wind verursachten Kälte nicht gerade die Stimmung gehoben. Mit einer gesunden Sturheit und langen Arbeitstagen haben wir es aber geschafft fast alles zu erledigen.

Ein dickes Lob geht hierbei auch an das Personal des Hafens Gelting -Mole. Die Jungs haben uns stets professionell geholfen und freundlich geholfen. Hierbei muss man beachten, dass gerade Hochsaison für das Einsetzen von Booten und somit auch deren Arbeitspensum sehr hoch war. Den Hafen kann man nur empfehlen.

Am 04.05. haben wir das Schiff wieder eingesetzt und die Masten gestellt. Leider ging das Getriebe des Motors nur im Vorwärtsgang. So hat uns einer der Hafenmeister vom Kranbecken aus mit einer Leine zu unserem Liegeplatz verholt. Nach einer Neueinstellung des Getriebes ging wieder alles und bei unserer Rückfahrt nach Flensburg am 06.05. zeigten sich die Früchte unserer Arbeit. Neu gelagert, mit glatten Rumpf und sauberer Schraube lief unser Schiffchen zu einer neuen Höchstform auf. Bei Flaute konnten wir mit teilweise 6 Knoten unter Motor für unsere Verhältnisse “dahin düsen”.

In Flensburg haben wir unsere Ankunft an Bord mit Freunden und Hafenkameraden gefeiert, noch kleinere Restarbeiten erledigt und sind dann zu Bett. Am 07.05. ging es früh raus und nach Klarieren des Schiffes ging es ab nach Hause.

 

IMG_0113

Mikael am Steuer bei der Fahrt von Flensburg nach Gelting

 

IMG_0092

Abtransport der Segel zur Zwischenlagerung

 

IMG_0118

Die Southern ist bereits ohne Masten und wird bei strömenden Regen ihrem Element entrissen

 

IMG_0139

Ergebnis der Grobentmuschelung

 

IMG_0144

Abkratzen der letzten Ablagerungen am Unterwasserschiff

 

IMG_0098

Erster Anstrich Unterwasserschiff

 

IMG_0099

Pause

 

IMG_0166

Abendessen

 

IMG_0053

Eine der vielen Nachtarbeiten: Auftrag Antifouling an der Schraube und Welle

 

IMG_0195

Die Southern auf dem Weg zurück ins Wasser

 

IMG_0196

Transport des Besanmastes zum Stellen

 

IMG_0067

Die Southern mit Besan im Kranbecken

 

IMG_0071

Mastprozession die 2.

 

IMG_0204

Erstes Ergebnis der Test. Noch nicht mit Vollgas  🙂