Leider können wir unser Projekt nicht weiterführen und verkaufen deshalb schweren Herzens unsere Southern Chancer in andere gute Hände.
Unser aktueller “Heimathafen” ist Calheta auf Madeira. Ein perfekter Absprung für einen großen Schlag über den Atlantik in die Karibik. Das war auch unser ursprüngliches Ziel. Aus persönlichen Gründen klappt das für uns aber leider nicht mehr.
Michi hat gestern Abend noch unserer Stammkneipe “Lord Nelson” an der Westseite des Flensburger Hafens einen Abschiedsbesuch abgestattet. Der Betreiber Dirk ist Barkeeper, Musik-DJ und oft wahrscheinlich auch Kummerkasten in einem. Wir haben viele gesellige und nette Abende dort verbracht, deswegen auf diesem Weg ein kurzes Dankeschön. Behalte bitte die Tradition um 0:30 Uhr bei, da gibt’s nämlich “Auf der Reeperbahn nachts um halb eins” von Hans Albers und die ganze Kneipe singt feierlich mit – da muss man einfach mal dabei gewesen sein!
Heute gegen Mittag haben wir dann unseren langjährigen Heimathafen Flensburg verlassen. Die Marina Werftkontor an der Hafen-Ostseite war für die letzten Jahre eindeutig die richtige Entscheidung. Die kleine Marina besticht durch ihre tolle Lage und die sauberen Sanitäranlagen. Man hat vom eigenen Boot aus einen fantastischen Blick über Flensburg, besonders nachts, wenn viele Kirchen und Gebäude schön beleuchtet sind. Auch bei den regelmäßig stattfindenden Hafenfesten hatten wir vom Vorschiff aus immer einen Platz in der ersten Reihe, sei es bei der Flensburger Rum-Regatta für Gaffelsegler oder bei Dampf-Rundum, dem größten Dampfschifftreffen Europas (zumindest nach PS, so steht es auf Wikipedia). Ein ganz großes Dankeschön an dieser Stelle auch an meinen Cousin Michael mit kompletter Familie, die immer hilfsbereit waren, wenn wir Unterstützung brauchten, und vor allem auf die Southern ein Auge hatten, wenn wir nicht vor Ort waren!
Unterwegs nach Gelting hat Rudi heute noch unser AIS-System fertig installiert. Wir sind ab sofort auch online mit unserer Schiffsposition zu verfolgen, zumindest wenn wir unsere Navigationssysteme eingeschaltet haben. Ansonsten gibt es die letzte ermittelte Position. Eine gute Variante dafür ist die Website von marinetraffic.com. Hier unser direkter Link: Souther Chancer auf marinetraffic.com Ein Bild habe ich gerade bei Marinetraffic hochgeladen, es kann aber sein, dass es bis zu 48 Stunden dauert, bis es auf der Seite übernommen wird.
Wir sind gegen 19 Uhr gut in Gelting Mole angekommen, sozusagen an unserem Stammplatz am alten Fähranleger. Den Tag haben wir dann bei einem gepflegten Abendessen im nahe gelegenen Fährcafe, das uns aus den letzten Jahren bereits gut bekannt ist, ausklingen lassen.
Nun steht für Montag unser Krantermin und danach der neue Unterwasseranstrich an. Aber auch morgen am Sonntag werden uns die Arbeiten an unserer Southern Chancer sicher nicht ausgehen.
Heute steht der Aufräum- und Putztag an. Es dauert, bis so ziemlich alles wieder in den beiden Autos verstaut ist. Jede(r) hat gut zu tun.
Am Abend gibt’s noch ein Abschlussessen mit Försters beim Italiener, sehr lecker. Die komplette Crew hat Lust auf Pizza, unsere erste in den drei Wochen. Einen Absacker trinken wir danach noch auf dem kleinen Hafenfest des Fischereivereins. Sehr gemütlich. Morgen früh geht’s dann zurück nach Erlangen.
Schlusswort:
Es waren sehr schöne drei Wochen. Das Wetter war meistens auf unserer Seite. Nur einmal sind wir während des Segelns richtig in den Regen gekommen. Der Wind war meistens kräftig.
Unser Ziel, Fünen zu umrunden, haben wir geschafft. Trotz des Rückschlags mit dem Getriebeflansch. Es war sozusagen unser persönlicher und sehr beeindruckender Drei-Brücken-Törn (Kleiner-Belt-Brücke, Großer-Belt-Brücke, Svendborgbrücke).
Unser letzter Törntag ist angebrochen. Es steht noch das letzte Stück von Høruphavn bis Flensburg an, also die Förde zurück.
Vor dem Ablegen haben wir noch schnell Diesel getankt, dann ist das zumindest schon erledigt. Der Wind kommt relativ ungünstig aus westlicher Richtung, es ist also Kreuzen angesagt. Teilweise sind wir die Strecke dann auch unter Motor gefahren. Irgendwie war heute wirklich viel auf der Förde los. Vor Holnis sind uns viele Yachten entgegenkommen, so dass wir zwecks Vorfahrtsregeln dann doch wieder Segel gesetzt haben.
Ab Holnis haben wir dann das Stück bis Flensburg sogar komplett unter Segeln geschafft.
Für Samstag steht dann Packen und das große Reinemachen an. Zuvor haben die Männer allerdings den Abend noch in der Kneipe Lord Nelson bei Seemannsliedern ausklingen lassen. Schöner Abschluss.
Für heute haben wir uns den Schlag zurück in die Flensburger Außenförde vorgenommen, Høruphavn ist unser Ziel. Seit gestern Abend ist auch Franzi mit an Bord. Herzlich Willkommen!
Wir hatten heute die Wahl, die Halbinsel Als entweder im Süden zu umrunden (etwa 1/5 Stecke aber gegen den Wind) oder im Norden (4/5 mit dem Wind). Entschieden haben wir uns für untenrum. Die ersten zwei Stunden waren aber heftig, bei mir kamen Zweifel auf, ob es anders nicht einfacher und sinnvoller gewesen wäre. Aber ein Umdrehen lohnte sich nun auch nicht mehr. Franzi ging es nicht wirklich gut, vielleicht etwas heftig für ihren ersten Segeltag an Bord.
Gegen Ende hatten wir aber den Wind nochmal ganz passend, mit halbem (seitlichem) Wind fast 6 Knoten. Vor dem Hafen nur unter voller Genua sogar über 7 Knoten. Høruphavn bietet für Gastlieger viele Liegeplätze, auch längsseits. In direkter Nähe gibt es auch einen Supermarkt für die notwendige Versorgung.
Zum Abendessen haben Sven und Annika die schon vom letzten Jahr bekannten Spaghetti mit Scampi in Tomatensoße gemacht. Wieder sehr lecker, danke.
Für heute hatten wir uns frühes Ablegen vorgenommen. Um 6 Uhr sind wir Männer aufgestanden und haben eine halbe Stunde später bereits abgelegt. Die Damen an Bord durften noch weiterschlafen. Im Gegensatz zu gestern gab es kaum Wind, sodass wir die ganze Strecke mit Motor gefahren sind. Schöner sonniger Morgen, unterwegs haben wir diesmal auch eine kleine Angelpause auf See eingelegt, leider ohne Erfolg. Gegen 9 Uhr haben wir schon in Mommark angelegt, nun war auch die restliche Mannschaft wach. Schöner Liegeplatz, netter Hafen mit sehr angenehmer Atmosphäre und einem wirklich schönen Strand, der den restlichen Tag von der weiblichen Crew genutzt wurde. Vom Wetter her war es wohl der schönste Tag unseres Urlaubs. Einfach toll und wir hatten an diesem Tag nun mal richtig viel Zeit.
Danke an Michi für den Hafentipp, uns hat es hier wirklich gut gefallen.
Vor dem Ablegen haben wir heute noch den geplanten Stadtbummel durch Svendborg gemacht. Auf unserem Weg lag auch der alte Hafen mit den Traditionsschiffen. Wir haben dann noch Lebensmittel und vor allem Bier eingekauft, nachdem hier an Bord schon fast der Notstand ausgebrochen war.
Ziel ist für heute Søby auf Æro. Es geht durch die Svendborgsundbrücke und danach einen längeren Tonnenweg, den wir uns von Zeit zu Zeit auch mit überholenden und entgegenkommenden Fähren teilen müssen. Der Weg an sich war nicht lange, wir hatten aber fast ständig Wind, Wellen und Strom gegen uns. Æroskøping wäre leicht anzulaufen gewesen, aber den Hafen kannten wir ja schon vom letzten Jahr. Am Ende ein hartes Stück Arbeit.
Obwohl die Wetteraussichten mit Wind um 5-6 Beaufort mit möglichen Gewitterböen noch nicht wirklich rosig waren, haben wir uns für den Sprung nach Svendborg entschieden. Wir hatten nach zwei Liegetagen in Lohals einfach genug und wollten mal etwas Neues sehen.
Abgelegt haben wir um kurz vor 13 Uhr. Bald nach der Hafenausfahrt konnten wir auch die Segel setzen. Für etwa eine Stunde, dann haben wir auch die stark gerefften Segel wieder eingeholt und dafür unserem Getriebe eine neue Bewährungsmöglichkeit gegeben, die es perfekt gemeistert hat. Wieder mal gab es, zumindest in Böen, an die 40 Knoten Wind.
Im Stadthafen von Svendborg war leider kein Platz für uns, deswegen sind wir in die Marina ausgewichen. Kurzes Sightseeing haben wir uns für morgen Vormittag vorgenommen, danach wollen wir weiter.
Aufgrund der Windaussichten haben wir uns für heute einen Gammeltag im Hafen vorgenommen. Zumindest galt das am Ende für meine Familie und mich, nennen wir es mal Lesen und Bordarbeiten.
Sven hatte das Angebot bekommen mit einem Anglerboot an die Ostküste der Insel mit zu fahren. Da hatte er nicht lange überlegen müssen, Angelsachen und Rettungsweste gepackt und los gings. Ergebnis am Abend zwei selbst gefangene Fische. Glückwunsch, das war gleich ein Teil unseres Abendessens.
Tim hatte sich vorgenommen, mit dem Rad etwas den Südteil von Langeland zu erkunden. Am Ende wurden es knapp 110 Kilometer, sozusagen “Langeland in 7 Stunden per Damenfahrrad”, inklusive Langelandbrücke hin und zurück sowie einen Abstecher zum südlichsten Ort Bagenkop, reife Leistung.