Den heutigen Sonntag haben wir erst mal mit einem ausgiebigen Frühstück im Schiffercafé Kiel-Holtenau begonnen. Wir haben uns hier mit Sylwia (und Familie) und Senfi getroffen, die wir aus früheren Erlanger Zeiten gut kennen. Sie sind hier in Kiel hängen geblieben. Schön, dass es geklappt hat!
Nach dem Ablegen stand die Schleusung in den NOK an. Nachdem wir den Kanal bereits 2015 in Gegenrichtung befahren haben, hält sich der Respekt in Grenzen. Warten bis das weiße Signal für Sportboote kommt und rein in das Schleusenbecken, kurz darauf geht das massive Seitenrolltor zu und los gehts.
Die Fahrt bis Rendsburg verlief unspektakulär, aber bei Sonnenschein sehr angenehm – Urlaubsstimmung! Die großen Schiffe, die einem Segler wie uns hier begegnen, bieten einen tollen Anblick und bei genügend Abstand ist das kein Problem. Für die Nacht haben wir heute beim Regatta-Verein Rendsburg angelegt. Sehr schöne neue Steganlage und ein Clubhaus mit sehr guten sanitären Einrichtungen. Strom und Wasser und vor allem auch eine Tankstelle sind vorhanden, sehr zu empfehlen. Michi und ich, beide Mitglieder der Segelgemeinschaft Erlangen (www.segelgemeinschaft.de), grüßen auf diesem Weg die Mitglieder des RVR. Danke für die Gastfreundschaft.
Für morgen steht die zweite NOK-Etappe bis Brunsbüttel auf dem Programm.
Die letzten Tage in Gelting haben wir für abschließende Arbeiten an der Southern genutzt. So haben wir das Achterdeck gespachtelt, geschliffen und neu lackiert. Dazu haben wir auch den kompletten Heckkorb abgebaut und neu auf Teakholzunterlagen befestigt. Außerdem haben wir noch ein weiteres Bedienfeld für die Salonbeleuchtung installiert, damit jetzt auch von der Backbordseite, sozusagen aus der “Gästekoje”, das Licht geschaltet werden kann. Weitere Teile wie unsere LED-Farbleiste im Vorschiff oder auch das Ladegerät für unser zusätzliches Handfunkgerät wurden auf 12V-Bordbetrieb umgebaut, sodass die Netzteile dafür nicht mehr notwendig sind. Die USB-Ports im Vorschiff sind nun auch in Betrieb, somit ist jetzt jede Koje mit zwei USB-Lademöglichkeiten ausgerüstet. Neu ist auch unsere Ankerkastenbeleuchtung. Spontan haben wir während eines längeren gemeinsamen Abends im Cockpit beschlossen, uns doch noch eine hydraulische Selbststeueranlage zu leisten. Die Hauptkomponenten von Raymarine sind zum Großteil auch schon geliefert. Der Einbau erfolgt irgendwann unterwegs. Auf diesem Weg auch nochmal einen großen Dank an die drei Hafenmeister vom Sportboothafen Gelting Mole. Toller und freundlicher Service!
Försters haben uns wieder mächtig unterstützt. Am Freitag haben wir ihnen Einiges, was wir auf dem Törn nicht unbedingt brauchen, zur Einlagerung gegeben und uns mit einem Abendessen im Hafenrestaurant bedankt – Labskaus war unsere Wahl, es sollte etwas typisch Norddeutsches sein. Dann folgte die Verabschiedung, wie wir dachten für eine längere Zeit, sie dauerte dann aber doch nur bis zum nächsten Morgen :-). Sie hatten doch noch ein paar benötigte Schrauben für uns aufgetrieben und bei der Gelegenheit noch einen Lebensmitteleinkauf für uns erledigt. Wir werden diesen Service vermissen!
Samstag um 12:30 Uhr ging es dann “wirklich” los. Bisher war das für uns ja nur der notwendige Bastelurlaub, quasi nur Vorbereitung. Jetzt beginnt unser Törn nach Madeira. Erstes Ziel ist Kiel. Dort wartet Lothar, Rudis jüngerer Bruder, auf uns. Er wird für eine Woche mit an Bord sein.
Es war ein sehr schöner erster Segeltag. Anfangs noch unter Motor, kurz nach Leuchtturm Kalkgrund konnten wir aber schon Segel setzen. Insgesamt sonnig, aber kalt. Einen Großteil der Strecke hatten wir Halbwind, das mag unsere Southern Chancer. Etwas überrascht wurden wir am Nachmittag von der Segelyacht Anna per Funk gerufen mit der Bitte auf Kanal 69 zu wechseln, um dort die Unterhaltung fort zu führen. Es war Holger aus unserem Segelverein, der SGE (Segelgemeinschaft Erlangen), der hier gerade selbst unterwegs ist. Schön mal einen ungezwungenen Schnack über Funk zu führen. Er muss uns wohl über AIS gesehen haben. Ankunft Kiel Holtenau am Schleusenanleger war dann um 22:30 Uhr. Standesgemäß wurden wir mit einem Feuerwerk in Laboe begrüßt. Ok, war vielleicht nicht wirklich für uns, aber schön anzusehen. Morgen geht es durch die Schleuse in den Nord-Ostsee-Kanal (NOK). Geplante Übernachtung in Rendsburg.