Törntag 15: Amsterdam bis Gouda

Bei Sonnenaufgang haben wir Anker gelichtet und sind die Staande Mastroute weitergefahren. Ein schöner Morgen und ein sehr sonniger Tag mit angekündigten 30 Grad.

Das erste Mal kurze Hose raus aus dem Schrank und Barfußfeeling an Bord. Nach den bisher kalten Tagen auf der Nordsee ist das mal eine willkommene Abwechslung. 

Die Route bietet abwechslungsreiche Orte mit vielen schönen Häuschen mit Terrasse oder Balkon zur Wasserseite. Vielfach sind diese gleich mit eigenen Bootsanlegern versehen, die Niederländer wissen in dieser Hinsicht, wie es geht.

Um 14:45 Uhr war wieder mal ein längerer Stopp notwendig. Wieder standen wir vor einer Eisenbahnbrücke. Diesmal dauerte die Wartezeit bis zur Öffnung aber nur knappe zwei Stunden. Danach ging es weiter in den Yachthafen praktisch gleich um die Ecke. Wir haben uns dann auf den Weg in die Altstadt gemacht, den Marktplatz besucht, wo allerdings nur jeden Donnerstagvormittag der berühmte Käsemarkt stattfindet. Für das Abendessen haben wir uns für einen Griechen abseits des Hauptmarktes entschieden, ein 3-Gänge-Menü nach Wahl für 22,50 Euro, das war eindeutig die richtige Entscheidung – sehr lecker und reichhaltig (Restaurant Rhodos).

Törntag 14: Enkhuizen bis Amsterdam

Am 1. Juni hatten wir nach einer Nacht in Enkhuizen Amsterdam als Ziel, nach Möglichkeit sogar noch ein Stückchen weiter auf der südlichen Staande Mastroute. 

Gleich nach dem Ablegen um 8 Uhr stand die Schleusung vom Ijsselmeer ins südlichere Markermeer an. Die ersten Stunden konnten wir noch gut unter Vollzeug segeln, allerdings nicht ganz auf unserem direkten Kurs. Nach einiger Zeit hieß es dann aber Segel runter und den Rest bis Amsterdam motoren. Nachdem der Wind ziemlich abgeflaut hatte, gab es allerdings keine wirkliche Alternative. Eindrucksvoll war das Einlaufen in Amsterdam, auf dem Wasser war sehr viel los, vielleicht auch dem verlängerten Himmelfahrtswochenende geschuldet.

Nach dem Bahnhof nahmen wir dann linker Hand den Abzweig zur Staande Mastroute, eine Strecke, auf der man mit stehendem Mast auf Kanälen, Flüssen und Seen bis südlich von Rotterdam kommt. Das ist unser Ziel, damit hätten wir die Großschifffahrt bei Rotterdam sozusagen schon hinter uns gelassen.

Endstation für den Tag war dann allerdings ziemlich abrupt die Spoorbrug. Eine Klapp-Eisenbahnbrücke der Amsterdamer Hauptroute, die für unsere Durchfahrt geöffnet werden muss. Die einzige Öffnungszeit innerhalb von 24 Stunden ist täglich irgendwann zwischen ca. 1:00 Uhr und 3:00 Uhr nachts. Die genaue Zeit richtet sich nach dem täglichen Zugfahrplan unter Berücksichtigung von etwaigen Verspätungen. Mittlerweile hatten sich schon an die 10 Yachten vor der Brücke wartend versammelt. Auf dem Funkkanal 69 wurde uns gegen 0:00 Uhr mitgeteilt, dass die Brückenöffnungszeit 1:25 Uhr für ca. 5 Minuten sein wird. Kurz davor waren alle Yachten schon in Lauerstellung und sind dann die weitere Strecke bis ins Nieuwe Meer im Konvoi durch Amsterdam und die vielen weiteren Klappenbrücken durchgefahren. Ein Erlebnis, sozusagen eine Amsterdamer Grachtenfahrt bei Nacht auf eigenem Kiel! Abschließend war noch eine Schleuse an der Reihe, hierfür wurde für uns sogar eine Autobahn mit vier aufeinanderfolgenden Klappbrücken geöffnet.

Bis Sonnenaufgang haben wir dann im Nieuwe Meer geankert, teilweise wurde auch noch eine Mütze Schlaf getankt.

Törntag 13: Auf nach Enkhuizen!

Zwischen 9:30 und 10:00 Uhr hat sich Steffi angekündigt. Sie ist über Nacht mit dem Flixbus nach Amsterdam gefahren und von dort aus mit Bahn und Bus weiter nach Medemblik. Etwas hektisch wurde es für mich, als sich Steffi heute Morgen per WhatsApp meldete und die Ankunft für 8:30 Uhr bekannt gab. Also schnell raus aus den Federn, Morgenwäsche und ohne Kaffee gleich Richtung Bushaltestelle. Ich war gerade noch rechtzeitig…

Ein ausgiebiges Frühstück gab es an Bord. Es folgte noch ein Einkauf beim örtlichen Kaufmann, der eine nostalgische Mischung zwischen Kleinbaumarkt und Schiffsbedarfsladen ist und sehr hilfsbereit war. Danach mussten wir noch am Besanmast einige Sachen erledigen und haben Michi mal wieder im Bootsmannstuhl hoch in den Mast gezogen. An unserem Radarreflektor hatte sich eine Befestigung gelöst, eine Antenne musste wegen Klappergeräuschen etwas korrigiert und die Blöcke am Masttop gefettet werden.

Am frühen Nachmittag haben wir in Medemblik abgelegt und sind durch die Klappbrücke erst mal zur Tankstelle gefahren. Da trafen wir unseren Kaufmann vom Vormittag wieder, die Tankstelle gehört nämlich auch zu dem Geschäft.

Unser Tagestörn ging diesmal nur bis Enkhuizen. Zwar ist das eine relativ kurze Strecke von nur 10 Seemeilen, dafür stand aber der Wind sehr gut, es genügte unsere Genua für 6 Knoten Fahrt. Auf dem Wasser war heute sehr viel los, anscheinend ist das Himmelfahrtswochenende Hochsaison auf dem Ijsselmeer… und es will wohl jeder nach Enkhuizen. Der Hafen ist allerdings groß genug und wir finden schnell den uns zugewiesenen Liegeplatz.

Morgen wollen wir an Amsterdam vorbei und tags darauf über die Kanäle weiterfahren.

Ein spezieller Gruß geht heute von Rudi an “Klein-Annika” und ihre Eltern. Meine beiden Töchter kennen sie auch noch, wir waren gemeinsam in Mecklenburg auf Faltboottour.


Törntag 12: Hafentag Medemblik

Nach unserem großen Schlag von Langeoog war am Donnerstag erst mal ausschlafen angesagt. Wir haben beschlossen, noch einen Tag in Medemblik zu bleiben und haben Steffi, die am Freitag ankommt, gebeten, zu diesem Hafen anzureisen.

Für die Verlängerungsnacht mussten wir uns allerdings im Hafen in eine Box umverlegen, denn heute ist Himmelfahrt. Auch in den Niederlanden ist das ein Feiertag, und es wird mit einem vollen Hafen gerechnet. In der Hauptstraße war auch wirklich viel los, es wurde gefeiert – mit Bühne und Livebands. Wir haben den Tag genutzt, um mal wieder Wäsche zu waschen und die Southern auf die Ankunft von Steffi vorzubereiten. Kojen werden getauscht, denn Doppelbelegung machen wir, wenn es geht, nur in der Vorschiffkabine. Rudi zieht vom Vorschiff in die Schlupfkoje, Michi in die Captainskoje, in der ich bisher war, und ich bereite die Vorschiffkabine für Steffi und mich vor. Praktisch eine komplette Rochade. Klamotten, die es nötig haben, Bettlaken und Bettbezüge werden gewaschen, damit alles wieder frisch ist.

Am Abend gehen wir abseits vom Remmidemmi in der Hauptstraße in einem Schnellrestaurant Burger essen und danach noch auf zwei Abschlussbier an der Pier der Braunen Flotte zwei Amstel-Bier trinken. Ein perfekter Tagesabschluss.

Törntag 10/11: Großer Schlag in die Niederlande

Dienstag, 28. Mai 2019: Das Wetter passt nun endlich. Um 6 Uhr Aufstehen, mit der Ebbe verlassen wir um 7:15 Uhr die Insel Langeoog mit dem groben Ziel Den Helder in den Niederlanden. Wir wollen alle weiteren ost- und westfriesischen Inseln hinter uns lassen und die verlorene Zeit wieder ein Stück hereinholen. Das Wetterfenster ist gut. Es sind Windstärken bis maximal Beaufort 4 (mit leichten Böen in 5) aus nördlichen Richtungen vorhergesagt. Für uns meist ein guter Halbwindkurs, das mag unsere Southern Chancer.

An sich perfektes Segelwetter, wären da nicht die sehr kühlen Temperaturen, maximal 10 Grad Celsius. Mit dem Wind fühlt sich das aber noch viel kälter an. Aber immerhin sind es zwei weitgehend sonnige Tage. Jeder von uns hat mehrere Schichten Kleidung übereinandergezogen. Neben langer Unterwäsche und der üblichen Segelmontur aus Jacke und Hose hatte ich beispielsweise noch einen Kapuzenpulli und zwei weitere Jacken, eine davon Fleece, darunter gezogen. Wir liefen lange Strecken mit 6-7 Knoten Fahrt, das ist für uns schon Regattatempo.

Um 11 Uhr erreichten wir Den Helder. Unterwegs hatten wir beschlossen, gleich ein gutes Stück ins Ijsselmeer zu machen. Wir wollen Amsterdam auf unserer Reise mitnehmen.

Um 19 Uhr legten wir in Medemblik im gemütlichen Westerhaven an (Zufahrt mit Klappbrücke). Insgesamt sind wir jetzt 36 Stunden am Stück auf See gewesen und haben 150 Seemeilen am Stück geschafft. Die Nachtstunden von 21-6 Uhr hatten wir in drei Schichten mit je 3 Stunden aufgeteilt. Einer ist am Steuer, der Zweite ebenfalls im Cockpit aber nur in Bereitschaft und darf auch dösen, der Dritte hat frei und darf in die Koje. So ähnlich hatten wir es schon bei unserem Überführungstörn 2007 von Mallorca gelöst. Nur haben wir die Schichtdauer diesmal aufgrund der Kälte von 4 auf 3 Stunden gekürzt. Es hat gut geklappt.

Am Freitagmorgen kommt Steffi in Amsterdam an. Mal sehen, ob wir dann schon dort sind oder ob wir uns hier in Medemblik treffen.

Törntag 9: Aufenthalt Langeoog geht in die Verlängerung

Am Montag war es wieder nichts mit unserer Weiterfahrt Richtung Borkum. Draußen auf der Nordsee war ziemlich ungemütliches Wetter. Windstärke bis Beaufort 7 und ausgeprägter Wellengang. Wir haben beschlossen, noch einen Tag auf Langeoog zu verbringen.

Aufgabe heute: Das neue Radar von Raymarine soll installiert werden. Vorarbeiten haben wir ja gestern schon gemacht. Am Vormittag schicken wir Michi im Bootsmannstuhl rauf in den Besanmast und das auf dem Träger installierte Radar im Komplettpaket gleich hinterher. Die notwendigen Kabel müssen wir auch noch im Mast durchziehen. Am Ende gleich noch ein Testlauf… es funktioniert. Voilà!

Die zusätzliche Zwangszeit auf Langeoog haben wir außerdem noch für eine neue Teak-Außenleiste am Achterdeck genutzt. Die beiden Leisten (eine für Backbord und eine für Steuerbord) fahren wir nun schon seit rund vier Wochen in meiner Koje mit spazieren. Für die Backbord-Leiste finden wir sicher an einem anderen “Wartetag” noch Zeit.

Törntag 7/8: Aufenthalt Langeoog

Am Samstag haben wir uns die Insel Langeoog näher angesehen. Direkt hier im Hafen legen auch die Fähren an, ab hier fährt die kostenlose Inselbahn in den Ort. Wir sitzen als Erste im Abteil, nach Anlegen der Fähre folgt eine Flut von Touristen, die Bahn ist voll.

Angekommen am Bahnhof im Ort folgen wir zuerst der Hauptstraße, laufen verschiedene Dünenwege entlang und schauen uns die für uns wichtigsten Sachen an. Dazu zählt auf jeden Fall der Wasserturm mit dem tollen Ausblick. Natürlich gehört auch ein Zwischenstopp mit Fischbrötchen dazu. Wir besuchen auch den Dünenfriedhof, auf dem übrigens auch Lale Andersen begraben liegt. Ein Denkmal mit Laterne steht kurz vor dem Wasserturm (Foto). Für mich als Erlanger gibt es natürlich eine besondere Verbindung zu ihrem Lied Lili Marleen, dem traditionell letzten Lied auf der Erlanger Bergkirchweih. Nach einem abschließenden Lebensmitteleinkauf geht es mit der Inselbahn wieder zurück zum Hafen.

Am Abend bekommen wir noch Besuch von Ulf Heyen, einem Cousin von Michis Vater. Die beiden sehen sich zum ersten Mal und nutzen die Gelegenheit, um reichlich Familienerinnerungen auszutauschen. Danach laufen Michi und ich noch mit Ulf die drei Kilometer in den Ort, wir wollen der Bar “Düne 13” noch einen Besuch abstatten, wohlwissend, dass wir am Ende den ganzen Weg auch wieder zurücklaufen müssen.

Die Wind- und Wetterprognose lässt uns auch noch den heutigen Sonntag im Hafen Langeoog bleiben. Rudis Bruder Lothar hat heute vormittag abgemustert und die Fähre ans Festland nach Bensersiel genommen. Danke für deinen Besuch, die tollen Tage… und für das sturmfeste Feuerzeug! Wir nutzen den verbleibenden Hafentag, um unser neues Radar zu installieren, zumindest so weit wir kommen. Für den Abend hat uns Ulf zu sich nach Hause eingeladen.

Wir planen morgen am Montag weiterzusegeln (oder zu motoren). Unser Ziel ist Borkum und Delfzjil, um dann über die Staande Mastroute durch die holländischen Kanäle nach Amsterdam zu kommen. Da könnten wir am 31. Mai meine Frau Steffi für eine Zeit lang mit an Bord nehmen.

Törntag 5/6: Cuxhaven bis Langeoog

Am Donnerstag gegen 17 Uhr haben wir mit Einsetzen der Ebbe von Cuxhaven abgelegt. Unser Ziel war die ostfriesische Insel Langeoog. Wir haben uns dieses Ziel ausgesucht, da Michi auf väterlicher Seite hier noch ferne Verwandtschaft hat, die auf der Insel lebt.

Wir hatten sonniges Wetter und mäßigen Wind, allerdings genau aus Gegenrichtung, sodass wir größtenteils nur unter Motor unterwegs waren. Zu Beginn haben wir gleich die Seeschifffahrtsstraße überquert und uns dann außerhalb der Betonnung an den roten Bojen orientiert. Vorbei an der Kugelbake nördlich von Cuxhaven, hier ist nun die Elbe offiziell zu Ende und die Nordsee beginnt!

Kurz vor der Wesermündung haben wir dann das Verkehrstrennungsgebiet für die Großschifffahrt von Nord nach Süd überquert, um uns dann in Küstennähe entlanghangeln zu können. Aber gar nicht so einfach, wir mussten erst mal eine Gelegenheit finden, in der von beiden Seiten gerade keine Frachter, die teilweise über 15 Knoten fahren, in unserer Nähe sind. Auch ein Verband von „NATO-Warships“ (Bezeichnung lt. AIS, bestimmt 8-10 Schiffe) hat uns überholt. Weil der Wind für die Querung gut passte, haben wir im passenden Augenblick auch gleich Segel raus und zusätzlich Motor auf Vollgas, damit wir so schnell wie möglich rüberkommen. Alles wie wir es gelernt haben, mit Kielrichtung im rechten Winkel, damit es so schnell wie möglich geht. Wir sind dann allerdings von Elbetraffic Cuxhaven per DSC-Funk kontaktiert worden, mit der freundlichen Bitte, wirklich schnell zu machen und das nächste Mal eine andere, wohl dafür vorgesehene Stelle zu wählen. Naja, das nächste Mal, wenn wir hier in der Gegend sind – versprochen :-).

Die nächste Herausforderung war dann die Querung der Weser- und Jademündung, viele der großen Frachter biegen hier Richtung Bremerhaven und Wilhelmshaven ab. Die Mündung der alten Weser hatten wir schon passiert, als dann der Flutstrom voll einsetzte. Wir mussten sehr stark gegenhalten und kamen kaum noch voran. Wir beschlossen, für 3-4 Stunden den Anker fallen zu lassen und an einer ruhigen Stelle zwischen alter und neuer Weser auf 8 Meter abzuwarten. Jeweils 2 Leute auf Ankerwache, die beiden anderen konnten sich für 1,5 Stunden mal in die Koje verkriechen. Anker auf war um 4:45 Uhr, da hatten wir wieder unterstützenden Ebbstrom. Zu dieser Zeit wurde allerdings auch der auf Reede gelegene NATO-Verband wieder wach und fuhr gerade in die neue Weser ein, also wieder kein geeigneter Zeitpunkt, da rüberzumachen. Nach etwas Umweg haben wir es dann doch geschafft, Weser und Jade hinter uns zu lassen. Auf dem Weg nach Langeoog gab es noch eine Warnmeldung unseres Motors, das Kühlwasser war überhitzt. Problemfindung und -lösung schafften wir in ca. 20 Minuten mit vorhandenen Bordmitteln. Eine Verschraubung am Kühlwasserkreislauf war gebrochen. 

Die Ansteuerung Langeoog nahmen wir über die Fahrwassertonne Accumer Ee. Angelegt im Hafen haben wir gegen 13:15 Uhr. Michis Eltern haben unser Anlegemanöver an Steg 3 sogar live per Hafen-Webcam verfolgt. Ein wirklich ereignisreicher Törntag bzw. -nacht. Geschafft! 

Törntag 5: Hafentag Cuxhaven

Gestern am Mittwoch haben wir einen wetterbedingten Hafentag eingelegt. Wir haben die Zeit u. a. für den Einbau unserer Selbststeueranlage genutzt, zumindest die Teile, die wir bereits haben. Eine Lieferung steht noch aus, die soll heute ankommen.

Am Abend waren Michi, Rudi und ich noch auf einen gemeinsamen Absacker in der Seemannskneipe “Die kleine Kneipe”.

Die weitere Planung: Das Paket soll am frühen Donnerstagnachmittag ankommen. Wir werden dann mit Einsetzen der Ebbe gegen 17 Uhr losmachen, mit Ziel Langeoog, das sind ca. 55 Seemeilen. Das wird dann also für den Törn unsere erste Nachtfahrt, das Wetter ist freundlich und schwachwindig vorhergesagt.

Nachtrag Flensburg: Wir hatten René, den wir in Gelting getroffen haben, für Dirk von der Lord Nelson Bar in Flensburg einen Southern Chancer Wimpel mitgegeben. In der Galerie ist nun das Foto davon, Übergabe hat geklappt. Danke René!

Törntag 4: Raus auf die Elbe

Gestern am Dienstag sind wir um 5 Uhr aufgestanden, um rechtzeitig zum einsetzenden Ebbstrom raus auf die Elbe zu kommen. Vor der Schleuse mussten wir noch etwa eine Dreiviertelstunde auf die nächste Schleusung für Sportboote warten. Die Elbe begrüßte uns zunächst freundlich mit wenig Wind und Wellen, aber bedecktem grauem Himmel. Auf der Strecke bis Cuxhaven nahmen der Wind und der Ebbstrom dann deutlich zu. Mit Stromunterstützung hatten wir zeitweise eine Geschwindigkeit von über acht Knoten.

Etwas ruppiger wurde es dann kurz vor Cuxhaven. Um in den Hafen einzulaufen, mussten wir zunächst das Fahrwasser der Großschifffahrt queren. Dazu haben wir per Funk bei Elbetraffic Cuxhaven Bescheid gegeben. Auch wurde die Sicht merklich schlechter. Also zügig in Richtung Yachthafen und wegen der deutlichen Strömung vor der Hafeneinfahrt mit nahezu voller Fahrt rein. Vorher haben wir noch ein langes Schallsignal gegeben, um auf uns hinzuweisen, sollte gerade jemand aus dem Hafen ausfahren wollen.

Ankunft in Cuxhaven war um ca. 9:45 Uhr, mittlerweile herrschte dichter Nebel. Wir nutzten den Vormittag für eine kleine Einkaufstour. Michi wollte auf jeden Fall noch die benötigten Hydraulikschläuche für unsere neue Selbststeuerung besorgen. Am Nachmittag konnten wir die auch schon abholen. Wieder ein Punkt erledigt.

Ich habe mir am Ende unserer Stadttour auch gleich den alten Semaphor, eine alte Windrichtungs- und Windstärkeanzeige für Schiffe in Richtung Helgoland und Borkum, und die “Alte Liebe” angesehen. Hier werden auf einer Aussichtsplattform die vorbeifahrenden Schiffe begrüßt und mit Schiffsdaten vorgestellt.

Nach dem Abendessen an Bord ließen Michi und ich den Abend in zwei Seemannskneipen ausklingen. Am Mittwoch werden wir einen Hafentag einlegen, hoffentlich kommt auch unser Paket mit der bestellten Pumpe für unsere Selbststeueranlage an.