1. Tag – Anreise nach Flensburg

Sommerurlaub TomTom mit Familie: Heute (Sonntag) ging es um 2:15 Uhr in Erlangen los. Jenny und Tim sind mit dem kleinen Opel Corsa schon eine gute Stunde früher losgefahren. Abgesehen von zwei Vollsperrungen wegen Brückenbauarbeiten und den damit verbundenen Umleitungen ist alles reibungslos verlaufen.

Gegen 8:00 Uhr – wir waren mit dem Audi nur etwas später dran als unser Corsa-Team – waren wir bei meinem Cousin und der Familie zum ausgiebigen Frühstück eingeladen. Ein toller Urlaubsbeginn, danke dafür.

Nachdem wir unser Gepäck und die Verpflegung an Bord gebracht hatten, waren Tim und Mikael so nett, unser Boot mal abzutauchen und die Schraube und die Welle mit Spachtel von Muscheln und Seepocken zu befreien. Auch unseren Nachbarn von der Antje konnten die beiden weiterhelfen und die Logge vom Bewuchs befreien. Tolle Arbeit, super! Ein Dankeschön an die komplette Crew für das reibungslose “An-Bord-Kommen” und Proviant verstauen. Die Angel wurde auch gleich genutzt – bisher aber leider ohne Erfolg.

Den Tagesabschluss gab es dann in Hansens Brauerei bei üppigem Essen und unter anderem einem Meter Bier.

8. Tag: Reparaturen und Abreise

Heute standen kleinere Reparaturen an. Nichts großes, aber das Schiffchen soll ja schön sein, es kommt ja der nächste Törn.
Für uns ist der Urlaub jetzt zu Ende und wir reisen morgen ab.
Auf dem Heimweg werden wir noch Thommi besuchen.

An dieser Stelle für dieses Mal tschüss und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.

Michi

7. Tag: Wieder mal die Förde

Gegen 8:30 Uhr sind wir ausgelaufen. Wind war bis um 10:00 Uhr fast nicht vorhanden. Erst fuhren wir nordwestlich um von Gelting in Richtung des “Fördebogens” zu kommen. Auf dem folgenden westlichen Kurs hatten wir wieder mal deutliche Wetterschwankungen und Böen bis 5. Das war etwas unerfreulich, aber dafür hatten wir viel zu sehen (Baggertransport) und die Southern spulte ihre Meilen runter. Der anschließende nördliche Kurs war unspektakulär. Bis darauf, dass uns ein Überholer fast gerammt hätte. Nach umrunden des Bogens begann das lustige Kreuzen. Bis zum Hafen haben wir 26 Wenden gebraucht. Die können wir nun.
Das Anlegen in unserer Box in Flensburg gegen 20:00 Uhr bei ganz schwachem Wind war, nach all dem Erlebten, weder für uns beängstigend, noch ist dabei was Spektakuläres passiert.

Leider war die Sprayhood bei diesem Törn wohl etwas überbeansprucht. Kurz vor Flensburg brach bei einer Böe eine Halterung heraus. Das war dann mit Epoxidharz, Spachtel, Glasfasermatten, 2 Jägermeister und Danis Fön meine Abendbeschäftigung. Gerade (8.Tag früh) habe ich noch nachgeschliffen und montiert. Kann sich sehen lassen.

Sunshine sailing

Schwimmbagger und “etwas” bewölkter Himmel

Defekter Halter

Repariert

6. Tag: Erholung in Gelting

Heute standen Erholung und kleinere Reparaturen und Verbesserungen auf dem Programm. Für kommendes Jahr suchen wir ja noch eine Möglichkeit die Southern beim Beginn der Saison zu slippen um das Unterschiff zu reinigen und zu inspizieren. Hierzu konnte ich auch gleich alle möglichen Infos bei dem sehr freundlichen Hafenmeister einholen. Außerdem haben wir uns einen ausgedehnten Spaziergang über den Deich und ein Essen in dem nahen “Fähr cafe” gegönnt. Sehr empfehlenswert.

Wettermäßig war es nicht berauschend. Ein starker Westwind drückte die Southern gegen die Dalben. Hierbei gab sogar ein Fender den Geist auf. Nach mehrmaligen “Umpacken” und verstärken der Fender konnten wir aber ruhig schlafen.
Gott sei dank waren wir nicht draußen auf See.

Wir sind wieder an unserem Stammplatz.

Unsere Gastlandflaggen im starken Wind.

Die Hafenausfahrt im Wind

Gesehen am Steg in Gelting. Hier aber absolut unpassend.

Zufällig entstandenes Bild, welches das Tagesmotto wiedergibt: “Plan and repair”

5. Tag: Wechselhaftes Wetter und ein Horrortrip

Heute sind wir gleich früh um 7:30 Uhr bei westlichem Wind raus aus dem Hafen. Mit südsüdöstlichem Kurs war alles super. Unterwegs wurden wir von der Najade überholt. Hier auch danke an Clara und Horst für eure Nachricht. Wir melden uns auf jeden Fall.
Nach dem Passieren von Pølshuk holten wir nach Süden aus um in einem weiten Schlag Richtung Kalkgrund zu kommen. So der Plan. Wir drehten im Bredgrund Richtung Kiel-Flensburg-Weg ein. Und dann fing das Elend an: Wind 5-6 mit Böen bis 7. Das Ganze so ungünstig von Westnordwest, dass wir gegen den Schwell ankreuzen mussten und wirklich um jeden Meter gekämpft haben. Hierbei half uns auch unser Motor im Rahmen seiner Möglichkeiten tapfer und ohne Meckern mit. Ganz häufig suchten wir unter Landabdeckung Schutz und sammelten unsere Kräfte für den nächsten Schlag. Das verrückteste waren die Wetterwechsel: innerhalb von 5 Minuten folgte auf Sonne und fast “Südseefeeling” ein eiskalter “harter” (kein Hagel, aber es fühlte sich so an) Regen und ich kann es beschwören, ich habe einmal waagrechten Regen gesehen. Durch Schwell und Wind hatten wir teilweise 35 Grad Schräglage (das zeigte das wieder installierte Clinometer). Als wir endlich ausreichend Raum erkämpft hatten um nach Südsüdwesten nach Gelting abzulaufen kam nochmal eine ganz steife Brise mit allem, was man nicht braucht. Sogar mein Bier wurde in der Dose verwässert. Sauerei! Nach diesem Abschiedsgeschenk hatte Poseidon dann aber doch ein Einsehen und wir liefen die Strecke ohne weitere Probleme bei etwas über 4 Windstärken und ruhigerer See ab.
Um 21:00 Uhr haben wir an unserem alten Platz in Gelting festgemacht. Zur Belohnung gab es als erste Mahlzeit (Frühstück war wegen frühem Aufbruch entfallen) Ravioli. Aber die waren köstlich.
Alles im Allem war der “stolze Ritt” von neulich hierzu wie eine Wunderkerze zu einem Feuerwerk.
Morgen werden wir ausruhen. Und am Donnerstag gehts nach Flensburg.

Gäste am Morgen

Auch die Schwäne haben noch geschlafen, als wir uns zum Auslaufen bereit machten.

Abschied Mommark

Najade beim Überholen

Erste Eindrücke des nicht optimalen Wetters

Festmal zur Belohnung

4. Tag: Erholung

Heute war, wie schon angekündigt, Erholung und warten auf besseres Wetter angesagt. Das tat auch mal ganz gut, auch wenn man merkt, dass die eigene Unruhe wächst und wir weiter wollen. Naja, das ist halt segeln. Aber morgen soll es weiter gehen.

So bleibt mir ausreichend Zeit 2 Eindrücke zum Zustand der deutschen Marine wiederzugeben, welche ich die letzten Tage gesammelt habe:

Die neue Ausrüstung der Marine (so gesehen vor Gelting)

Die bewehrte Ausrüstung (in Mommark gesehen)

3. Tag: Mommark- Rückschau, komische Bräuche und gute Nachbarn

Nachdem wir gestern etwas erschöpft waren, an dieser Stelle ein paar Ergänzungen zum gestrigen Tag. Um die Heftigkeit des Seeganges darzustellen langt folgendes Detail: Eine Tomate wurde durch das Schaukeln aus dem (verdammt tiefen) Obstnetz herausgeworfen. Von weiterem fliegenden Gut (Taschen, ….) ganz zu schweigen. Außerdem konnten wir Live ein Mayday per DSC erleben (Motorschaden der Motoryacht Appolonia). Eingreifen war aber für uns weder möglich (zu weit weg) noch nötig (Seenotrettung lief bereits ohne uns an). Heute habe ich unser Schiff kontrolliert und muss sagen: auch Windstärke sechs steckt die Southern ohne weiteres weg. Nur ein Sicherungsring einer Want war verbogen.
Ein dickes Danke an dieser Stelle an unsere Schiffsnachbarn von der Najade. Die beiden haben uns längsseits an ihr Schiff anlegen lassen, oder besser gesagt, die Beiden haben uns fast alleine angelegt. Das war ein Service. Soweit zu gestern.

Heute haben wir nach ausschlafen und ausgedehntem Frühstück die Umgebung erkundet. Nirgends hier im Norden war mir der Begriff “Südsee” so nah.
Anschließend wurden wir auf dem Hafenfest Zeuge des Endes eines Pfahlhockerwettkampfes. Der Sieger hatte 72 Stunden da oben verbracht. Warum? Weil er es kann!
Außerdem erfolgte das schon fast obligatorische Oldtimertreffen.
Dann hatten wir noch Schiffsbesuch und Gegenbesuch auf der Najade. Ein tolles Schiff. Ein 40 Jahre alter Eigenbau aus Magdeburg. Seit 20 Jahren basteln und fahren die Beiden damit. Das Alter sieht man der Najade echt nicht an.
Nach einem Blick in die (sich deutlich negativ veränderte) Wettervorhersage haben wir beschlossen erst mal im Hafen zu bleiben. Bei Aussicht auf Windstärke 7 nimmt der Elan etwas ab. Es bleibt spannend.

Dänische Südsee- Sogar mit Palmen

Pfahlhocker – da hatte der noch 8 Stunden vor sich.

Oldtimer

Die Najade

Tribute to Senfi

2. Tag: Gelting-Mommark “Ein stolzer Ritt”

Heute haben wir wegen Regen erst gegen Mittag abgelegt. Ziel war Mommark. Der Törn begann ganz nett mit gutem Wind (3-4) aus der richtigen Richtung (West bis Nordwest). Bei Einfahrt in den Lille Baelt frischte der Wind auf (bis 6) und drehte nördlicher. Was folgte waren 4 Stunden Härtetest für Mensch und Material. Beide haben sehr gut bestanden. Trotzdem habe ich mich selten so auf einen Hafen gefreut wie dieses Mal auf Mommark. Anlegen um 19:30 Uhr mussten wir längsseits an ein anderes Schiff. Hierbei hatten wir super kompetente Hilfe von unseren neuen Schiffsnachbarn. Ursache für den vollen Hafen war neben Hauptsaison war auch noch das heutige Hafenfest. So hatten wir noch einen Trompete spielenden Hafenmeister und Live- Musik. Aber das war uns nach dem Tag relativ egal. Noch das Schiff klarieren, einen Absacker trinken, den Sonnenuntergang bewundern und dann gings ins Bett.
Für morgen ist Erholung angesagt.
Für Bilder von unserem Ritt hatte ich leider (aus finde ich verständlichen Gründen) keine Zeit gehabt.
Deshalb die schönen Seiten heute:

Ein Stück nach Auslaufen

Sonnenuntergang in Mommark

1.Tag: Flensburg-Gelting

Nachdem wir ein paar Tage mit kleineren Reparaturen und intensiven Ausruhen im Flensburger Hafen zugebracht haben, ging es heute raus. Bei super Segelwetter (meist Sonne und ganz wenig Regen) und nahezu perfekten Wind (WSW, 3-4) haben wir in 8 Segelstunden den Ausgang der Förde erreicht. Als Hafen für die Nacht haben wir Gelting gewählt. Dieser hat uns letztes Mal schon gefallen. Dieses mal sogar noch besser: top neue Sanitärräume (Duschen ist in der Liegegebühr incl.) und gutes Essen im Fähr Cafe.
Hier noch ein paar Bilder und morgen gehts weiter in die dänische Südsee.

Segel in “Schmetterling” bei achterlichem Wind.

Anlegen geschafft.

Fördesegeln

Zuerst noch das gestern versprochene Bild vom Hafenfeuerwerk, von unserem Cockpit aus fotografiert:

Heute war dann nochmal “Abschlusssegeln” angesagt. Edeltraud und Mikael waren unsere Gäste an Bord. Ein schöner Segeltag bis Holnis und zurück, der Rückweg hat sich mit Kreuzen wieder recht gezogen. Das Anlegemanöver war insoweit recht interessant, da wegen der Sail Flensburg ständig irgendwelche anderen Schiffe und Boote kamen, von wegen mal in Ruhe rückwärts einparken. Mal waren es andere Segler, dann ein Marineboot, aber auch der Flensburger Seenotrettungskreuzer hatte uns “noch mal schnell” am Heck passiert, während wir rückwärts auf unseren Liegeplatz zufuhren. Das Anlegen hat dann aber schlussendlich doch ganz gut geklappt, trotz ständiger einfallender Böen.

Gerade hören wir von unserem Cockpit aus noch die Robbie-Williams-Tribute-Show vom Hafenfest… ein schöner Urlaubsausklang, vor allem für Steffi. Ende.