Törntag 46/47: Baiona bis Porto

Wir haben unseren letzten Abend in Baiona zusammen mit Lydia und Joe aus London verbracht, die wir am Abend zuvor kennengelernt hatten. Es war in gewisser Weise auch ein Abschiedsbesuch bei Miguel in der „Taberna A de Sabas“. Hier haben wir vor dem Lokal bei wirklich gutem Wetter sehr schöne Abende mit spanischer Livemusik und Gesang verbracht. Nichts Gekünsteltes, keine vorbereiteten Lieder, Miguel oder andere Gäste greifen einfach zur Gitarre und die Gäste singen mit. Für uns war das Spanien pur. Bei den vielen spanischen Texten waren wir allerdings klar im Nachteil, dafür gab es von uns auch zwei Lieder auf Deutsch, Miguel begleitete spontan auf der Gitarre. Verabschiedet haben wir uns mit einem Southern-Chancer-Wimpel, der gleich direkt über dem Tresen aufgehängt wurde. Hier würden wir gerne nochmal herkommen. Danke an Miguel. „Gracias“ an alle, die wir hier kennengelernt haben und die uns so freundlich aufgenommen haben.

An diesem Abend haben wir Lydia und Joe angeboten, dass wir sie auf unserer Southern gerne auch mit nach Porto nehmen könnten. Die Möglichkeit haben sie,  ohne groß zu überlegen, auch gleich angenommen. Sie reisen seit 4 Monaten (Lydia seit 2) durch Europa und planen immer nur maximal für 3 Tage. Porto stand sowieso auf ihrem Reiseprogramm. Joe ist „Carpenter“, also Schreiner – da werden wir doch an Bord was Passendes finden :-).

Wir haben gegen 13 Uhr abgelegt, diesmal zu fünft und erstmals bei etwas Nebel. Anlasser und Motor funktionierten gleich ohne Probleme. Der Nebel hat sich 2-3 Stunden später verzogen, alles in allem war es ein sehr schöner Tag auf dem Atlantik. Allerdings gänzlich ohne Wind und das bisschen, das wir hatten, kam auch noch aus der Gegenrichtung. Es war klar, dass wir die Nacht durchfahren, daher gab es wieder unser übliches Wachsystem. Lydia und Joe waren allerdings davon ausgenommen. Pünktlich zum Sonnenuntergang begleiteten uns für eine Zeit auch wieder an die zehn Delfine, ein Schauspiel für unsere Gäste… schön, dass sie das erleben konnten.

Es war eine sehr schöne Nachtfahrt, nur die vielen Fischerbojen waren etwas nervig. Mitten in der Nacht kamen auch plötzlich an die 20 Fischerboote in Sicht, die uns entgegenkamen. Sie versammelten sich dann weiter draußen, waren also kein Problem für uns. Dennoch war es interessant auf unserem AIS anzusehen, zumal eine Yacht namens „Jambo“ noch kurz davor den Weg kreuzte. Alle Achtung!

Nach einem kurzen Aufenthalt in Leixöes –  hier gab es nicht wirklich einen guten Platz für uns und es hat uns einfach nicht gefallen, ein Hafen mit Industrie- und Containerflair – haben wir uns entschieden, doch noch direkt 5 Seemeilen nach Porto in die Mündung des Flusses Rio Douro weiterzufahren. Eine gute Entscheidung. Sehr schöner Hafen. Übrigens ging es Martin von der Segelyacht Jambo genauso. Wir haben ihn dann in der Douro Marina getroffen.