Wir haben es geschafft! Die Biskaya liegt nun hinter uns und wir liegen seit ca. 12 Uhr sicher in der Marina A Coruña in Spanien.
In der letzten Nacht zeigte uns die Biskaya allerdings noch, dass sie auch anders kann, zumindest in Ansätzen. Wir hatten ruppige Wellen und Wind bis 30 Knoten. Das übliche 4-Stunden-Wachsystem war so nicht mehr umzusetzen, an Schlaf war nicht zu denken. Ich versuchte das zwar in meiner Vorschiffkoje, lag aber zeitweise eher auf der Steuerbordwand als auf meiner Matratze. Gerade wenn uns eine neue große Welle seitlich erwischte, legte sich die Southern in der Rollbewegung schon sehr auf die Seite. Unser Laufdeck mittschiffs war teilweise von Seewasser überspült.
Unsere Segelfläche hatten wir zu dem Zeitpunkt schon auf ein Minimum reduziert. So hatten wir die Genua stark eingerollt und im Besan schon das Reff 2 gesteckt. Es war eine anstrengende Nacht. Allerdings wissen wir nun auch etwas mehr, was unsere Southern Chancer bei Schwerwetter verträgt. Der Vor-Vorbesitzer Michael E. Briant beschrieb uns die Southern als sehr seegängiges Schiff – das können wir bisher nur bestätigen.
Zusammengefasst war die letzte Nacht das bisher Anstrengendste und Anspruchsvollste, was wir bisher mit unserer Southern Chancer erlebt haben. Bis auf einige Hautabschürfungen – Rudi wurde zu Beginn seiner Wache um 23 Uhr beim Anziehen seiner Segelklamotten von einer seitlichen Welle überrascht – haben wir die Nacht gut überstanden. Die von der überkommenden Gischt pitschnassen Klamotten trocknen auch schon wieder.
Jetzt werden wir uns erst mal 2-3 Tage Pause gönnen. Morgen soll hier im Ort eine große Sonnwendfeier mit Live-Konzert am Strand stattfinden. Das werden wir uns auf jeden Fall ansehen.
Eine Bilderauswahl unserer letzten Tage auf der Biskaya werde ich gesondert hier noch einstellen, heute aber nicht mehr :-).