Nachdem ich gerade zur Genüge Zeit habe, schreibe ich heute schon mal einen Zwischenbericht: Maststellen! Das war unser heutiger Plan. Gegen 8:00 Uhr hat heute mal Bernd abgelegt und wir sind Richtung Werft in Finkenwerder motort – vorbei an den Museumsschiffen Cap San Diego, Rickmer-Rickmers sowie Landungsbrücken und Fischmarkt. Zu guter Letzt kamen wir auch noch an der “Mein Schiff 1” entlang.
Dann plötzlich…kaum noch Fahrt durchs Wasser! Michi hat sofort den Blick in den Motorraum riskiert, besser gesagt zur Welle und zum Gertriebe, weil der Motor tuckerte ja noch wie immer. Allerdings drehte die Welle der Schiffsschraube nicht mehr. Den Ausruf, den Michi nach näherem Blick zur Welle ausrief, gebe ich hier mal nicht im Wortlaut wieder. Ergebnis: Wir trieben ohne Motor und auch noch ohne Segel im Hamburger Hafen am Köhlbrand. Michi funkte dann nach einiger Zeit eine Schiffswarnung für alle Schiffe. Hilfe kam dann durch ein Zollboot, dass uns längsseits an deren Steuerbordseite nahm und uns dann sogar bis zur Heuer-Werft in Finkenwerder schleppte, wo wir den Termin zum Maststellen vereinbart hatten. Vielen Dank an dieser Stelle an die freundlichen Männer vom Zollboot “KUHWERDER”, die auch den Spaß mitmachten, sich für ein Bild mit Southern-Duck zur Verfügung zu stellen. Den Bootswimpel gab’s unsererseits als Dankeschön, sicherlich schicken wir auch noch ein Päckchen mit Grüßen aus Franken, wenn wir wieder Zuhause sind. Danke nochmal für Eure Hilfe! PS zu diesem Absatz: Nachdem wir “abgeliefert” wurden, kam direkt hinter uns ein Containerriese, der mit je einem Schlepper an Bug und Heck gerade aus dem Hafen auslief. Der hätte ein treibendes Segelboot womöglich übersehen. Das war auch der Grund weswegen mehrere Zollboote zur Absicherung auch gerade im Hafen unterwegs waren. Glück im Unglück.
Unsere weitere Planung: Noch nicht aufgeben. Am Getriebe ist der Wellenflansch abgeschert, Welle ist aber in Ordnung, somit kann das im Wasser liegend repariert werden, wir müssen also nicht rausgekrant werden. Michi sitzt noch heute Nachmittag im Flieger nach Nürnberg und holt die entsprechenden Ersatzteile von unserem alten ausgetauschten Getriebe und kommt morgen mit seinem Auto wieder zurück, somit können wir uns für die Heimfahrt den Mietwagen ab Flensburg sparen. Problematisch ist allerdings, dass die Motormechaniker, die mit der Werft hier zusammenarbeiten, erst in 14 Tagen wieder Zeit haben. Wir arbeiten an einer Lösung. Michi ist unterwegs, Bernd hat abgemustert (waren schöne Tage mit Dir!), Rudi und ich werden die notwendigen Arbeiten vorbereiten, Maststellen ist nun auf Morgen verschoben.
[Nachtrag von 23:45 Uhr siehe nach den ersten drei Bildern]
Aktuelle Entwicklung 23:45 Uhr:
Michi hat den Flug um ca. 15:00 Uhr nehmen können und wird sich mit dem Ersatzteil von unserem alten Motor morgen früh auf den Weg machen. Ich vermute bis Mittag wird er vielleicht schon da sein. Für die Masten haben wir zwar noch keine genaue Uhrzeit, aber wir werden mal gegen 6:00 Uhr aufstehen und weiter vorbereiten.
Zum Abschluss noch ein schönes Bild, das ich um zehn vor elf gemacht habe, nennen wir es mal “Werfthafenabendstimmung”…gute Nacht!