Sommertörn Michi: 4. Seetag

Um 10 Uhr liefen wir bei Sonnenschein aus und verliesen die Dyvig mit Ziel Faborg. Da der Wind schön blies, hissten wir gleich das Vor- und Großsegel. Die Southern schaffte wieder bis zu 7 Knoten, aber nach so 1 Std entschieden wir uns fürs Reffen, da die Krängung schon unangenehm wurde. Nach langem Schlag nach Norden (um den östlichen Wind zu nutzen) stellen wir fest, dass der Versatz durch Wind und Wellen so groß war, dass wir es durch Kreuzen nur schwer zu einer normalen Zeit an unser Ziel schaffen würden. Auch unter Motor war es eine lange Tour, weshalb wir uns nachmittags zu einer Kursänderung nach Lyö entschlossen. Nachdem der Motor toll durchgehalten hatte (4kn SOG gegen Windstärke 4 und Strom), spielte er uns beim Anlegen einen beinahe fatalen Streich. Anstatt zum Abbremsen in Rückwärts zu kuppeln, schaltete er in vorwärts. Gott sei Dank hatten wir schon eine Landleine und konnten das abfangen. 5cm vor dem nächsten Schiff stand die Southern endlich still. Also mir ging dabei ehrlich gesagt der Arsch auf Grundeis.
Bei der Aktion hat uns der super freundliche Hafenmeister toll geholfen. Nachher erzählte er uns bei einem Schnack noch, dass er unser Schiff kennt. Wer wissen will woher, sollte Thommi’s Bericht vom letzten Jahr lesen.

Mittags in der dänischen Südsee 1

Mittags in der dänischen Südsee 2

Angekommen in Lyö

Sommertörn Michi: 2. Seetag

Der Tag heute begann mit dem schon traditionellem Morgenkaffee am Kiosk im Hafen. Wie immer mit Hafenschnack und sehr gemütlich. Kann ich jedem Besucher des Hafen Gelting nur empfehlen diese Zeit fest einzuplanen.
Danach entspanntes Ablegen. Unser Ziel für heute war Sonderborg. Kaum aus dem Hafen raus haben wir bei Windstärke 3-4 bis auf 1 Reff im Großsegel Vollzeug gesetzt. Es folgte relativ entspanntes Segeln mit bis zu 7 Knoten. Nicht schlecht für unsere alte Lady. Vor Sonderborg mußten wir ein Regattafeld queren und haben deshalb die Segel wieder eingeholt und motort. Leider war in Sonderborg der Stadthafen schon belegt (es war gerade mal 14 Uhr) und nach längerer Wartezeit sind wir durch die Klappbrücke nach Norden in den Sund eingelaufen um an einem der dort gelegenen Hafen festzumachen. Das war wegen dem Wind und der Strömung gar nicht so einfach. Als ich dann vorwärts eine Box ansteuerte hatten wir noch zu viel Fahrt und ich riss mit dem Bugsprit einen Stromverteiler am Steg um. Keine schöne Situation. Nachdem der Kasten in seiner Funktion und auch äußerlich bis auf einen Kratzer nicht gelitten hatte (stabile Dinger-die Dänen wissen warum) war der informierte Hafenmeister relativ entspannt. Da der Bugsprit aber auf den Steg ragte und dies durch Verholen des Schiffes nicht vollständig zu beheben war, schickte er uns weg. So legten wir uns ganz nahe der Brücke an eine Spundwand. Genug Aktion für einen Tag.
Den restlichen Tag verbrachten wir mit Stadtbummel und ergänzten die Vorräte. Abends, nach leckerer kalter Platte zum Abendessen, ließen wir den Tag mit gemütlichem Zusammensitzen ausklingen.

Unterwegs. Jeder hängt seinen Gedanken nach

Unterwegs

Angler an “unserer” Spundwand

Sommertörn Michi: 1. Seetag

Heute ist der große Tag. Auslaufen ist angesagt. Ziel ist Gelting. Der Tag fängt erst mal mit Regen an. Das verfolgt mich irgendwie. Trotz Rumopfer und besingen (evtl. auch gerade deswegen) haben Poseidon und Njörd wenig Erbarmen: Es bleibt nass und grau. Also Schwerwetterklamotten raus. Der Wind ist mit Windstärke 3-4 völlig O.K., etwas böig. Bei dem Schietwetter war aber die Segellaune eher gering. Ankommen war das Ziel. Kurz vor Gelting zeigt sich die Ostsee inclusive Wetter deutlich besser und bleibt bis jetzt (21 Uhr) traumhaft.
Wichtigste Erkenntnis heute war aber, dass unser Sorgenkind (der Motor) astrein lief und uns wunderbar vorwärts gebracht hat. 5 Knoten bei gemächlicher Marschfahrt erzeugt bei mir fast einen Geschwindigkeitsrausch.

Zum Abendessen kocht Mike uns wieder eines seiner leckeren Essen. Ich würde mal sagen, wir haben einen Smutje gefunden. Und wie jeder Seemann weiß: der Smutje ist der wichtigste Mann an Bord. Neben dem Kapitän. 😉

Und das war noch das gute Wetter.

Smutje at work

Sommertörn Michi: Anreise

Der Urlaubsstart war für Dani und mich etwas holprig. Rudi und Mike sind separat gefahren (Wegen Gepäck und weil ich noch arbeiten musste). So sind Dani und ich um 16:00 Uhr von Erlangen nach Flensburg gestartet. Alles gut, bis das Auto bei Schweinfurt nach kurzen Aussetzern vorher in der Autobahnauffahrt zur A7 streikte. Mit freundlicher Hilfe des ADAC konnten wir das Problem nach knapp 1,5 Std beheben und nach diesem Schock weiterfahren. Dachten wir zumindest. Nach weiteren 80 km war Schluss. Gerade noch konnten wir uns in einen Rasthof retten. Wieder ADAC und diesmal Abtransport nach Fulda und abstellen bei einer Werkstatt mitten in der Nacht. Dickes Lob an den ADAC für die super Abwicklung. Weiter ging die Reise mit Leihwagen (Golf Kombi mit immerhin 10 km auf dem Kilometerzähler- der Jahresbeitrag hat sich gelohnt). Da allmählich auch Müdigkeit einsetzte -es war schon 1Uhr in der Früh- schliefen wir ein paar Stunden auf einem Rastplatz im Auto und setzten den Weg fort. Um 11 Uhr am Samstag waren wir endlich da. 19 Stunden: Neuer Negativrekord für die Anreisedauer.

Den restlichen Tag haben wir mit Einkaufen und Ausruhen verbracht. Morgen, also Sonntag, soll es ja los gehen.

Traumstart eines jeden Urlaub. 🙂

Der Leihwagen. Kommt mir als Nürnbergfan entgegen.

Sommertörn Michi: Einleitung

Nach dem Gebastel zum Auswintern ist ein echter Urlaubstörn fällig. Als MitseglerInnen konnte ich, neben meiner Freundin Dani, Rudi und erstmalig Mike gewinnen.
Klare Ansage von mir war: Kein Gebastel mehr. Nur Erholung. Werkzeug bleibt daheim!

Ich freue mich auf den Törn und werde berichten. Am 14.7. geht es los. Auf gehts. 🙂