Törntag 49-51: Nächstes Ziel Lissabon

Am Samstagmorgen haben sich Lydia und Joe von uns verabschiedet. Sie werden noch einige Tage in Porto bleiben und dann etwas ins Landesinnere weiterreisen. Danke nochmal an euch beide, es war eine tolle Zeit mit euch. Für uns war es eine willkommene Abwechslung, den Tag über fast nur Englisch zu reden. Es war nicht immer ganz einfach, die richtigen englischen Wörter zu finden, aber irgendwie haben wir es dann doch immer geschafft. Wir sind auch ein wenig stolz, dass euch die Tage so gut gefallen haben. Wir bleiben in Kontakt!

Die 180 Seemeilen bis Lissabon haben wir uns auf zwei Tage (und Nächte) aufgeteilt. Kurz nach Nazaré haben wir uns die Bucht São Martinho do Porto für einen Tagesankerstop ausgesucht. Die Bucht hat mich schon beim Durchblättern unseres Törnführers begeistert. Eine fast kreisrunde Sandstrandbucht, die zur Meerseite hin, bis auf eine natürliche Öffnung in der Mitte, von felsigen Bergen umschlossen ist. Gegen Mittag haben wir in der Bucht den Anker fallen lassen und den Nachmittag mit Baden, einem Landausflug mit unserem Dinghi und einem gemütlichen Abendessen an Bord verbracht. Um 19 Uhr ging es dann weiter Richtung Lissabon.

Während der Nachtfahrt hatten wir heute einen sehr klaren Sternenhimmel, dazu noch die passende Musik, einfach schön. Unser Radar erweist sich auch als sehr nützlich. Während bei uns jedes berufsmäßige Boot mit AIS ausgestattet ist, sind hier die Fischerboote größtenteils ohne AIS unterwegs. Da ist es doch gut, wenn man Radar hat. Die ausgelegten Fischerbojen werden nachts immer mehr zum Glücksspiel. Während wir tagsüber natürlich ausweichen, sind wir hier nachts praktisch im Blindflug unterwegs. Wir sind froh, dass sich bisher noch nichts in unserer Schraube verfangen hat. 

Anspruchsvoll war ab Mittag die Anfahrt nach Lissabon. Dazu mussten wir den Rio Tejo stromaufwärts fahren. Nachdem wir in der Nacht schneller als erwartet waren, war die Ebbe noch nicht ganz vorbei. Wir mussten also mit etwas Gegenstrom rechnen. Allerdings hatten wir Wind und Wellen im Rücken. Der Rio Tejo zeigte sich bis zu unserer Hafeneinfahrt daher auch recht aufgewühlt. Letztendlich sind wir aber gut und sicher in der Marina Doca de Alcantara angekommen. Steffi wird hier wieder für einige Tage zu uns stoßen, aufgrund von Flugverspätungen aber wohl erst morgen früh.