Törntag 30/31: Guernsey bis Roscoff

Bei Hochwasser um 7 Uhr sind wir aus dem Hafenbecken in Saint-Peter-Port raus. Auf dem Programm stand vor dem endgültigen Auslaufen noch Diesel bunkern – auf Guernsey ist das preislich besonders interessant. Allerdings mussten wir am Tankponton noch etwa eine Stunde warten, Tankstellenöffnung war erst um 8 Uhr.

Als Ziel hatten wir uns die Bucht von Ploumanac’h vorgenommen, wir wollten hier an einer Mooringtonne übernachten. Der Törnführer beschreibt den Ort als sehr schönes und angenehmes Dorf und wurde wohl 2015 als schönstes Dorf Frankreichs ausgezeichnet. Klar war aber, dass wir es nicht bis zum Hochwasser gegen 19 Uhr schaffen werden, der Hafen bzw. zumindest die Zufahrt fällt bei Ebbe trocken. Nach tollem Schönwettersegeln bis in den Sonnenuntergang kamen wir dann gegen 3 Uhr nachts an. An eine Einfahrt in das kleine betonnte, aber unbeleuchtete Fahrwasser in den Hafen war nicht zu denken. Bis zu den ersten Tonnen haben wir es versucht, aber keine passende Wartemöglichkeit bis zum Tagesanbruch gefunden. Direkt neben dem Fahrwasser grüßen hier schon Felsen. Wir haben uns dagegen entschieden, das bei Dunkelheit zu versuchen. Sonnenaufgang ist hier gegen 6 Uhr, wir sind ja in der gleichen Zeitzone wie Deutschland, aber viel weiter westlich.

Die Entscheidung fiel auf eine sofortige Weiterfahrt nach Roscoff, um auf jeden Fall Frischwasser und Vorräte zu bunkern. Dort haben wir am späten Vormittag angelegt und werden am späten Nachmittag nach Erledigung unserer Arbeiten gleich wieder weitermachen. Die Biscaya steht auf dem Programm, das Wetterfenster bis zum nächsten Wochenende ist günstig. Manchmal schreibt einfach der Wind und das Wetter unsere Segelgeschichte, dann müssen wir Brest – auch wenn es schade ist – auslassen.

Zu erwähnen ist noch, dass wir ca. 20 Minuten zum Supermarkt gelaufen sind, der aber gerade 2 Stunden Mittagspause hatte. Im Ort haben wir dann erst mal in einem netten Lokal auch eine kleine Pause gemacht. Die Besitzerin war dann sogar so nett, ihren Mann zu bitten, uns zum Supermarkt und dann mit den Einkäufen zum Hafen zu fahren. Merci beaucoup! Tolles Essen und dann so eine wirklich hilfreiche Unterstützung. Natürlich muss ich hier mal wieder eine Empfehlung aussprechen!

Die nächsten Tage werden wir von offener See keine Berichte auf die Internetseite stellen können. Ich versuche aber, meiner Frau Steffi von unserem Satellitentelefon ab und zu mal eine SMS mit einem kleinen Bericht zu schicken, den sie dann online stellen wird. Danke schon mal dafür von der gesamten Crew an Steffi.

Das war’s für heute. Jetzt noch Wassertanks auffüllen…