Rund Fünen – 12. Tag (Ziel Lohals auf Langeland)

Ostseesegeln ist irgendwie Segeln nach dem Wetterbericht. Für heute sind 3-4 Windstärken vorhergesagt, die Tage darauf 5-7, das ist uns dann zu viel, gerade bei der Motorungewissheit. Nachdem als Nächstes die Durchfahrt durch die Großer-Belt-Brücke ansteht, haben wir beschlossen, es lieber gleich heute zu versuchen, bevor der Wind heftiger wird. Der Wind und die Strömung stehen jedoch gegenan, kommen aus südlicher Richtung. Es wird sicher nicht einfach.

Zuerst stand aber unser Motortest an. Motor an, Vorwärtsschub, Rückwärtsschub – Klasse! Der Test ist wirklich gut verlaufen und stimmt uns hoffnungsvoll. Bis zur Großer-Belt-Brücke kamen wir mit dem Wind ganz gut klar. Die Anfahrt war schon beeindruckend, wenngleich das diesige Wetter auch nicht optimal für tolle Fotos war. Kurz vor der Brückendurchfahrt hatte Wind und Strom dann wieder deutlich zugenommen. Mein kurz zuvor gestecktes Ziel, nur unter Segeln durchzufahren, habe ich aufgegeben und den bereits mitlaufenden Motor genutzt. An Bord wurde geknipst wie wild, Handys, Fotokameras, alles was da war wurde gezückt. Richtig anstrengend wurde es, sobald wir unter der Brücke durch waren. Ich glaube es waren vier Wenden innerhalb kurzer Zeit, da durch das Verkehrstrennungsgebiet (sozusagen Schiffsautobahn für die Großschifffahrt) unser möglicher Weg begrenzt war. Durch den nordwärts setzenden Strom haben wir uns nur Stück für Stück von der Beltbrücke und ihren Pfeilern entfernt.

Wir haben uns dann gemeinsam dafür entschieden, statt Nyborg (da hätten wir zwar jetzt einen kurzen, aber dann noch einen längeren Weg in den nächsten Tagen gehabt) lieber gleich Lohals auf Langeland anzulaufen. Das bedeutete am Ende fünf Stunden Marschfahrt unter Motor gegen Wind und Wellen. Der Motor hat diesen Test mit Bravour bestanden! Mehr über Lohals dann morgen…wir sind auf jeden Fall froh, dass der Motor und das Getriebe gut laufen…